Später Dropout aus der Lehramtsausbildung
- Ansprechpersonen: Ralf Parade und Anna Tobies (Projektmitarbeitende), Prof. Dr. Thorsten Fuchs und Prof. Dr. Svenja Mareike Schmid-Kühn (Projektleitung)
- Laufzeit: seit 10/2024
Im Fokus des DFG-geförderten Projekts stehen der Dropout (1) nach Abschluss des Lehramtsstudiums und (2) im Laufe des Vorbereitungsdienstes. Untersucht werden Multikausalität, Prozesshaftigkeit und biographische Bedingtheit des vergleichsweise späten Verlassens der Lehramtsausbildung anhand von autobiographisch-narrativen Interviews.
Das Projekt wird durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft gefördert.
Im Zuge der Diskussion möglicher Maßnahmen zur Verminderung des allgegenwärtigen Lehrkräftemangels steht auch die Lehramtsausbildung im Fokus (SWK, 2023) – neben Maßnahmen zur Rekrutierung angehender Lehrkräfte gilt insbesondere der Reduzierung von Dropout-Quoten im Verlauf der Lehramtsausbildung besonderes Interesse. Dropout in der ersten, universitären Phase der Lehramtsausbildung – sei es durch den Abbruch des Lehramtsstudiums oder durch den Wechsel in ein Nicht-Lehramtsstudium – wurde und wird bereits erforscht; zum Verlassen der Lehramtsausbildung nach Abschluss des Lehramtsstudiums bzw. im Verlauf des Vorbereitungsdienstes liegen hingegen kaum wissenschaftliche Erkenntnisse vor. Da ein Dropout zu diesen vergleichsweise späten Zeitpunkten mit hohen gesellschaftlichen Kosten und häufig auch mit hohen individuellen Kosten einhergeht, ist die Erforschung der Ursachen eine wichtige Aufgabe der Bildungsforschung. Ziel dieses Forschungsprojektes ist es daher, auf der empirischen Basis von lebensgeschichtlichen Erzählungen die Genese des Entschlusses, die Lehramtsausbildung zu vergleichsweise späten Zeitpunkten – nach Abschluss des Lehramtsstudiums bzw. im Verlauf des Vorbereitungsdienstes – zu verlassen, als eine Bildungsentscheidung zu rekonstruieren und eine Typologie zu entwickeln, die die Komplexität der Anlässe, biographischen Verläufe und Bedingungskonstellationen für den Dropout abbildet. Dabei gilt es auch zu klären, welche spezifischen Verläufe von biographischen Bildungsentscheidungen für beide Personengruppen vorliegen und worin Kontraste und Gemeinsamkeiten über beide Gruppen hinweg bestehen.