Weltoffene Hochschule - Gegen Fremdenfeindlichkeit
Die Universität Koblenz beteiligt sich an der bundesweiten Aktion "Weltoffene Hochschulen - Gegen Fremdenfeindlichkeit", die jetzt von der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) initiiert wurde. Die Hochschulen reagieren damit auf die Vorkommnisse rassistisch motivierter verbaler und physischer Gewalt in den letzten Wochen und Monaten. Durch gezielte Angebote setzt sich die Universität Koblenz für Menschen ein, die aus Kriegsgebieten geflohen sind und ihr Studium in Deutschland fortsetzen möchten.
„Hochschulen sind weltoffene Orte. Meinungsvielfalt und internationaler Austausch sind Grundlagen ihrer Forschungs- und Lehrtätigkeit. Angesichts der derzeit erkennbar zunehmenden fremdenfeindlichen Tendenzen fühlen sich die Hochschulen aufgerufen, für diese Werte offensiv einzutreten“, sagte HRK-Präsident Prof. Dr. Horst Hippler, der die Aktion angestoßen hatte.
„Der Austausch in der Mitgliederversammlung hat die Betroffenheit, aber auch die Handlungsbereitschaft in den Hochschulen deutlich gemacht. Die Hochschulleitungen wollen die Hochschulmitglieder im Widerstand gegen Fremdenhass bestärken und auch in ihr regionales Umfeld entsprechend wirken“, so Hippler. „Wir brauchen in dieser Phase klare Bekenntnisse und entschlossenes Handeln der Bevölkerungsmehrheit zugunsten einer toleranten und weltoffenen Gesellschaft. Abseits aller politischen Diskussionen um die aus dem Flüchtlingszustrom erwachsenden Herausforderungen muss dieser Konsens deutlich artikuliert werden. Die Hochschulen wollen hier ein Zeichen setzen.“
Wie viele anderen Hochschulen in Deutschland setzt sich auch die Universität Koblenz für die Menschen ein, die aus Kriegsgebieten geflohen sind. Ihnen erleichtert die Universität, ihr Studium in Deutschland fortzusetzen. Dafür werden Informationsveranstaltungen für Flüchtlinge in englischer Sprache zu den Studienmöglichkeiten und Bewerbungsmodalitäten angeboten und auch die internationalen Master-Studiengänge vorgestellt, in denen Flüchtlinge mit guten Englischkenntnissen Vorlesungen besuchen können. In den Informationsveranstaltungen wird zudem erläutert, wie sich diejenigen, die in ihrem Heimatland bereits ein Studium aufgenommen haben, an der Universität Koblenz als Gasthörerinnen und Gasthörer einschreiben können.
Grundsätzlich sieht die Universität Koblenz es als eine ihrer wesentlichen Aufgaben an, Lehramtsstudierende für ihr zukünftiges Arbeitsfeld optimal vorzubereiten. Da an den Schulen immer mehr Kinder mit Migrationshintergrund unterrichtet werden, ist es wichtig, dass sich zukünftige Lehrer möglichst früh im Studium interkulturelle Kompetenzen und Fähigkeiten aneignen, um mit Menschen aus anderen Kulturen arbeiten zu können.
FUNK
Das Projekt FUNK bietet Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund eine Anlaufstelle für den gezielten Auf- und Ausbau ihrer fachsprachlichen Fähigkeiten durch Unterricht in einzelnen Schulfächern. Oftmals bildet das Verständnis der Aufgabenstellung die größte Barriere für deren erfolgreiche Bearbeitung. FUNK zielt darauf ab, sprachliche Verständnisbarrieren zu überwinden sowie Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund eine verbesserte Sprachkompetenz in verschiedenen schulischen Fächern zu vermitteln. Dadurch werden ihnen größere Erfolge ermöglicht und der Erwerb höherer Bildungsabschlüsse erleichtert.
GeKOS - Gemeinsam entdecken Kinder ihren Ort mit Studierenden
Das Koblenzer Projekt "GeKOS - gemeinsam entdecken Kinder ihren Ort mit Studierenden" richtet sich an Schülerinnen und Schüler mit Flüchtlingshintergrund zwischen 6 und 12 Jahren und an Studierende, besonders der lehrerbildenden und pädagogischen Studiengänge. Studierende sowie Schülerinnen und Schüler bilden Tandems und treffen sich über acht Monate einmal wöchentlich am Nachmittag zu verschiedenen Aktivitäten. Das Projekt widmet sich der sozialen und kulturellen Integration von Kindern mit Flüchtlingshintergrund in die Region und eröffnet Studierenden die Chance, Lebenswelt, Familie und Alltag der Kinder kennen zu lernen.