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Studienabbruch und-wechsel im Lehramtsstudium sind bislang nur unzureichend erforscht. In diesem Projekt werden Multikausalität, Prozesshaftigkeit und biographische Bedingtheit des Verlassens der Lehramtsausbildung anhand von autobiographisch-narrativen Interviews untersucht.
Dropout im Lehramtsstudium
Nach wie vor brechen viele Lehramtsstudierende ihr Studium ab, d. h. sie verlassen die Universität, ohne einen Abschluss erworben zu haben, oder sie wechseln in einen nicht-lehramtsbezogenen Studiengang. In der nationalen und internationalen Forschung besteht Konsens über die Multikausalität und die Prozesshaftigkeit von Studienabbruch bzw. -wechsel. Ferner handelt es sich dabei nicht um eine spontane, kurzfristige Entscheidung, sondern um das Ergebnis eines längeren Abwägungs‐ und Entscheidungsprozesses, der häufig als krisenhaft und belastend beschrieben wird und auch eine Phase des Zweifelns umfasst.
Mangel an qualitativen Studien zu Studienabbrüchen
Studien, welche die multikausalen Bedingungsfaktoren in den Blick nehmen, sind überwiegend quantitativ ausgerichtet – qualitative Studien, die Studienabbruch/-wechsel im Sinne der Prozesshaftigkeit untersuchen, fehlen nahezu vollständig. In diesem Forschungsvorhaben wurden narrativ-autobiografische Interviews mit (ehemaligen) Lehramtsstudierenden geführt, die den Abbruch/Wechsel für sich bereits entschieden und vollzogen haben, um eine rekonstruktive Analyse der Anlässe, Verläufe und Bedingungskonstellationen zum Verlassen der Lehramtsausbildung vornehmen zu können.
Publikationen
Tagungsbeiträge
Brehm, T., Schmid-Kühn, S. M. & Fuchs, T. (2022). Wege aus dem Lehramtsstudium – Studienabbruch und Studienwechsel als biographische Bildungsentscheidung. Vortrag zur Jahrestagung der DGfE-Kommission ‚Professionsforschung und Lehrer:innenbildung‘, 29.-30.09.2022, Oldenburg.