Master-Schwerpunkt "Internationalität und Transkulturalität der Medien"

Der Master-Schwerpunkt „Internationalität und Transkulturalität der Medien“ untersucht audiovisuelle Medien der Gegenwart (u.a. Fernsehen, Internet / Social Media, Mobilkommunikation) aus einer konsequent internationalen und transkulturellen Perspektive. Ausgangspunkt ist die Prämisse, dass Produktion und Aneignung von Medientexten verschiedenster Art maßgeblich vom spezifischen (sub)kulturellen Kontext geprägt werden, zugleich aber auch die jeweilige Kultur – als Medienkultur – prägen. Anders formuliert: Es geht sowohl um die medienspezifische Hervorbringung von Kultur(en) als auch um die kulturelle Dimension von Medien und Mediengebrauch. In einer globalisierten Gesellschaft wird die internationale Weitung des Blicks immer bedeutsamer: Kommunikationsmedien verbinden Kontinente; Medien, Mediensysteme und Medienformate wandeln sich historisch und verbreiten sich transkulturell, wobei sie immer wieder andere Bedeutungen erlangen. Transkulturalität meint hier nicht das Verschwinden (national)kultureller Prägungen, sondern deren problembezogenes „Irrelevantsetzen“ – etwa bei transnationalen Protestbewegungen. Solche kulturellen Eigenarten, aber auch interkulturellen Gemeinsamkeiten und Unterschiede in Medienproduktion, Medientexten und Mediennutzung gilt es zu erkennen und angemessen einzuordnen.

Der Schwerpunkt untersucht insbesondere das Wechselverhältnis von Kommunikation, Medien und Kultur, baut aber – im Sinne einer holistischen „Medienkulturlinguistik“ – auf interdisziplinäre Zusammenarbeit (u.a. Medien- und Kommunikationswissenschaft, Sprach- und Literaturwissenschaft, Ethnologie, Soziologie) und die Kooperation mit Berufspraktikern im Rahmen von Exkursionen, Praktika oder gemeinsamen Projekten. Im Mittelpunkt steht die qualitative Erforschung, das heißt die fallbasierte Analyse unterschiedlichster Medientexte, Medienformate und Mediendiskurse sowie die Erfassung des Kommunikationsprozesses von der Produktion bis zur Aneignung durch die Rezipienten. Dementsprechend wichtig ist die systematische Vermittlung qualitativer Forschungsmethoden, die in jeder Veranstaltung des Masterschwerpunkts diskutiert und eingeübt werden.

Im ersten Modul (M3) werden zentrale Ansätze, Begriffe und Methoden der aktuellen qualitativen Medienforschung vorgestellt und diskutiert. Im zweiten Modul (M8) werden Mediensysteme, Medienkulturen und Medienformate ebenso im internationalen Vergleich untersucht wie Prozesse der Produktion und Aneignung von Medien(kommunikation) – stets mit dem Ziel, kulturelle Prägungen und Transformationsprozesse zu verstehen, die unterschiedliche aktuelle Medienkulturen erklären helfen. Im dritten Modul (M13) geht es schließlich um die detaillierte, fallbezogene und problemorientierte Analyse komplexer Mediendiskurse – auch dies im kulturvergleichenden Kontext. Zudem werden hier die im Schwerpunkt entstehenden Masterarbeiten in einem Forschungskolloquium intensiv begleitet und gemeinsam diskutiert.

Anspruch des Schwerpunkts „Internationalität und Transkulturalität der Medien“ ist es, den Absolventinnen und Absolventen sowohl eine Basis für die weitere wissenschaftliche Qualifikation zu bieten als auch durch vertieftes Fachwissen und breite Methodenkompetenz die Einstiegsmöglichkeiten in einschlägige anspruchsvolle Berufsfelder wie zum Beispiel Journalismus oder Unternehmenskommunikation zu verbessern. Der Blick über den nationalen Tellerrand hinaus eröffnet Anschlussmöglichkeiten an internationale und transkulturelle Diskurse und neueste Forschungszusammenhänge – und damit auch an teils neue Kompetenzen und Berufsfelder.