Noch immer sind Frauen* in der Wissenschaft unterrepräsentiert. Dies gilt auch für die Universität Koblenz: Auch wenn der Frauenanteil bei den Mitarbeitenden hier bei 42 % liegt, und damit über dem Bundesdurchschnitt, finden sich 62 % davon in einer Teilzeitbeschäftigung wieder. Zudem sind 85 % der Frauen in befristeten Verträgen beschäftigt, was ihre Zukunftsplanung erschwert, Abhängigkeitsverhältnisse verschärft und ihre wirtschaftliche Unabhängigkeit gefährdet.
Gleichstellungsmaßnahmen sind daher dringend geboten, können aber auf vielen Ebenen ansetzen. Im Hochschulbereich orientieren sie sich zunächst an den Kernaufgaben der Universität: Forschung, wissenschaftliche Weiterqualifikation und Lehre. Einen Überblick über die Projekte und Maßnahmen, gegliedert nach diesen Handlungsfeldern, finden Sie auf dieser Seite.
Wenn Sie auf die jeweiligen Logos klicken, gelangen Sie auf die Seite des Projektes. Mit Klick auf die Handlungsfelder gelangen Sie auf eine ausführliche Übersichtsseite, die Ihnen weitere Informationen zu den Projekten im Handlungsfeld liefert.
*Auch wenn sowohl das Hochschulgesetz als auch der Gleichstellungsplan nur die binären Geschlechter ansprechen, versuchen die Angebote, Geschlechtervielfalt zu respektieren und mitzubedenken.
Gleichstellung...
... in Bezug auf LGBTQIA+
Der Handlungsauftrag LGBTQIA+ widmet sich den Anliegen der queeren Community. Die Gleichstellungsarbeit zielt nicht nur auf die Gleichstellung von Mann und Frau ab, viel mehr soll eine Gleichstellung aller Geschlechter verfolgt werden. In diesem Zusammenhang sollen Projekte und Maßnahmen realisiert werden, welche sich den Bedürfnissen und Belangen der LGBTGIA+ fokussieren.
... in Bezug auf Aufklärungs- und Öffentlichkeitsarbeit
Gleichstellungsarbeit zeigt sich als komplexes System verschiedener Handlungs- und Arbeitsprozesse. Ein Teil des Handlungsfeld ist die Aufklärungs- bzw. Bildungsarbeit. Dementsprechende Handlungsmaßnahmen finden in verschiedenen Spektren von Medienwirksamkeit statt. Innerhalb dieses gelisteten Handlungsfelds finden sich verschiedene Projekte, welche die Gleichstellungsvertretung im Sinne von Aufklärungs- oder Öffentlichkeitsarbeit umgesetzt hat.
... in Bezug auf Forschung
Gleichstellungsmaßnahmen versuchen auf möglichst vielen Strukturebenen zu greifen. Als eine der Kernaufgaben aller Hochschulen steht dabei auch das Handlungsfeld Forschung im Fokus. Gerade im Handlungsfeld von Gleichstellungsarbeit findet sich ein gewissermaßen komplementärer Zugang: So soll durch die Förderung von geschlechterbezogener Forschung einerseits das Wissen über Ungleichheitsbedingungen und -gründe geschaffen und transferiert werden.
... in Bezug auf Nachwuchs & Karriere
Der Frauenanteil an den Professuren lag an der Universität Koblenz-Landau 2020 bei rund 35,3% und damit etwa 10% über dem bundesdeutschen Durchschnitt von 25,6%, den Statista für 2019 ermittelt. So ist es nicht verwunderlich, dass die Universität in Gleichstellungsrankings meist auf den vorderen Plätzen landet. Von "Geschlechterparität" kann aber noch keine Rede sein. Umso wichtiger ist das Handlungsfeld Nachwuchs & Karriere.
... in Bezug auf Lehre
Ungleichheitseffekte, Benachteiligungen und Marginalisierungen sind die Folgen von unbelegbaren Vorurteilen, Stereotypen und Rollenklischees, die selbst zumeist unbewusst bleiben und sich in unsichtbaren Strukturen niederschlagen. Durch diese Institutionalisierung erlangen sie eine gewisse Stabilität und sind schwer aufzubrechen, wogegen das Handlungsfeld Lehre wirken möchte.
... in Bezug auf Fort- & Weiterbildungen
In diesem Bereich finden Sie eine Übersicht zum Handlungsfeld Fort- und Weiterbildungen für die Mitarbeitenden in Technik und Verwaltung. Dabei werden Angebote vorgestellt, Fördermöglichkeiten dargelegt, Informationen zu rechtlichen Rahmenbedingungen verknüpft sowie die Möglichkeit geboten, Anmerkungen, Wünsche und Ideen zu hinterlassen.
... in Bezug auf Wohlbefinden
Um die Bedürfnisse von menstruierenden Menschen zu unterstützen, stellt der Campus Koblenz kostenlose Periodenartikel wie Binden und Tampons zur Verfügung. Diese sind auf verschiedenen Toiletten am Campus zugänglich, und zwar
in den Damentoiletten im Erdgeschoss der Gebäude E, M, G und H,
in der „Toilette für Alle“ im F-Gebäude und
in der Damentoilette im Untergeschoss des D-Gebäudes.
Dieses Angebot soll zur Chancengleichheit und einem barrierefreien Zugang zu notwendigen Hygieneartikeln beitragen.
Stipendien
Nach wie vor sind Frauen in der Wissenschaft unterrepräsentiert. Finanzielle Aspekte stellen dabei nicht selten erhebliche Barrieren für den Einschlag wissenschaftlicher Karrieren dar. Studierende oder Promovierende mit Kind(ern) oder Pflegeverantwortung können meist – wenn überhaupt – in sehr geringem Umfang einer Erwerbsarbeit nachgehen. Stipendien bieten hier eine willkommene Möglichkeit, Familie, Studium und Beruf in Einklang zu bringen und dabei finanziell relativ unabhängig planen zu können. Zahlreiche staatliche Institutionen, Forschungseinrichtungen und Stiftungen bieten daher bundes- und länderweit Fördermaßnahmen für Nachwuchswissenschaftlerinnen mit dem Ziel an, den Anteil von Frauen in Wissenschaft und Forschung zu erhöhen. Im Nachfolgenden möchten wir Ihnen einen ersten Überblick über universitätsinterne und externe Fördermöglichkeiten in Form von Stipendien und Mentoring-Programmen für Studierende, Graduierte und Postdoktorandinnen verschaffen.
Stipendien für Studierende
Ein geeignetes Stipendium zu finden ist für Studierende aufgrund der Fülle an möglichen Stipendiengeber*innen nicht einfach. Über die Begabtenförderungswerke hinaus gibt es eine große Vielzahl an stipendienvergebenden Stiftungen, über die wir Ihnen gerne weiterführende Informationen zu Stipendien für Studierende anbieten möchten.
Auf der Seite Gleichstellung im Handlungsfeld Nachwuchs & Karriere finden Sie bereits eine Übersicht über Maßnahmen und Projekte der Universität Koblenz, welche die Förderung von Nachwuchswissenschaflerinnen zum Ziel haben. Außerdem möchten wir auf das Interdisziplinäres Forschungs-, Graduiertenförderungs- und Personalentwicklungszentrum (IFGPZ) , welches als zentrale Graduiertenakademie Informationen über finanzielle Fördermöglichkeiten bietet. Die unterschiedlichen Förderprogramme möchten die Sichtbarkeit von Wissenschaftlerinnen sowie ihre beruflichen Chancen verbessern und einen Beitrag zur Erhöhung des Frauenanteils in wissenschaftlichen Karrieren leisten.