Noch immer lebt rund 75% der ruandischen Bevölkerung von der Landwirtschaft – entweder durch Subsistenzlandwirtschaft oder von der kommerziellen Landwirtschaft. Der (Acker-)Boden ist dabei die grundlegende Ressource, die durch mehrere Einflüsse unter einem ständigen „Stress“ steht, wie zum Beispiel durch Bodenabtrag und Bodendegradation, verstärktem Nährstoffentzug durch fehlende bzw. unzureichende Düngung und Humusverluste durch unsachgemäße Techniken der Bodenbearbeitung. Letzteres wird durch den Klimawandel noch verstärkt. Das starke Bevölkerungswachstum Ruandas – Hochrechnungen von UN und Weltbank gehen von einer Verdopplung der Einwohnerzahl innerhalb der nächsten 30 Jahren aus – wird zu enormen Herausforderungen bei der Versorgung der Menschen führen, bei gleichzeitig weiter zunehmender Verschlechterung der Bodenverhältnisse. Hier setzt das nun gestartete Projekt an und erprobt neue Techniken und Methoden zur nachhaltigen Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit.
Gefördert wird das Projekt durch das Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau des Landes Rheinland-Pfalz. Kooperationspartner ist die Abteilung Bodenkunde des Instituts für Erdsystemwissenschaften der Leibniz Universität Hannover.
In dem 1986 angelegten Agroforstsystem am Rande der Universitätsstadt Butare im Distrikt Huye im Süden des Landes, das seit 2006 von der Universität Koblenz betreut wird, wurden 20 Kleinparzellen angelegt.
Es werden Kompostmischungen vermengt mit anderen Komponenten ausgebracht und die Ernteerträge parzellengenau erfasst. Temperatur- und Feuchtesensoren loggen Klimaparameter mit. Regelmäßige Beprobungen des Bodens auf die Veränderungen der Nährstoffzusammensetzungen werden zu abschließenden Empfehlungen für die landwirtschaftlich tätige Bevölkerung führen.