Vortrag von PD Dr. Oliver Bach “Das ‘langatmige und mühevolle Unternehmen’: Frieden in den Schriften deutscher Autorinnen”

Organisation: JProf. Dr. Annika v. Lüpke (Institut für Philosophie), JProf. Dr. Christiane Caspary (Institut für Evangelische Theologie) und Jasmin Brötz (Transferstelle FB 2)
Termin: 23.04.2025, 18 Uhr
Ort: Raum E 313, Universität Koblenz, Universitätsstr. 1, 56070 Koblenz
Die Vorstellung ist weit verbreitet, dass das Denken vom Frieden zu simpel sei und der Realpolitik zu wenig Rechnung trage. Pazifistischer Idealismus tauge eben nicht für die Praxis. Dabei ist dieses Bild über das Friedensdenken in vielerlei Hinsicht schief. Autorinnen wie Bertha von Suttner und Annette Kolb versuchen in vielerlei Hinsicht, der Komplexität des Friedens in Theorie und Praxis Rechnung zu tragen. Sie rezipieren das zeitgenössische Völkerrecht und verfolgen zugleich die Realpolitik. Dabei sind sie ebenso häufig mit Geschlechtervorurteilen konfrontiert: 'Von Männer und Buben' heißt schließlich das berüchtigtste Kriegsgedicht Theodor Körners und markiert Wehrhaftigkeit als männlich, Friedfertigkeit als weiblich. Deutsche Autorinnen schreiben gegen beide Vorurteile energisch an - mit ganz unterschiedlichen Ergebnissen.
Oliver Bach (geb. 1985) promovierte 2013 in München mit einer Arbeit über die politischen Trauerspiele des Barock-Autors Andreas Gryphius. Nach einer Tätigkeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Ludwig-Maximilians-Universität München und einem Forschungsaufenthalt an der University of Pennsylvania habilitierte er sich 2022 im Fach Neuere deutsche Literatur mit einer Studie über das utopische Erzählen der Jahre 1720-1820. Seit 2025 ist Oliver Bach leitender wissenschaftlicher Redakteur des 'Literaturwissenschaftlichen Verfasserlexikons Frühe Neuzeit in Deutschland' an der Eberhard Karls Universität Tübingen.
Die Stadt Koblenz erinnert in den kommenden Wochen mit zahlreichen Akteurinnen und Akteuren aus dem Bereich Erinnerungskultur an die letzten Kriegswochen in Koblenz und die Befreiung vom Nationalsozialismus am 8. Mai 1945. Das Institut für Philosophie, das Institut für Evangelische Theologie und die Transferstelle des Fachbereichs 2 der Universität Koblenz laden in Kooperation mit dem Kultur- und Schulverwaltungsamt der Stadt Koblenz zum Vortrag ein. Die Veranstaltung wird gefördert durch die Partnerschaft für Demokratie Koblenz im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“. Der Eintritt ist frei.