Brutalismus – Internationaler Architekturstil im Spannungsfeld von Politik, Ethik und Ästhetik
Beschreibung
Dozentin: JProf. Dr. Lisa Beißwanger
Termin: mittwochs, 16–18 Uhr, Raum F 225
Seminarbeginn: Mittwoch, 6. November 2024
Brutalismus ist eine international bedeutende architektonische Stilrichtung, die in den 1950er- bis 1970er-Jahren ihren Höhepunkt erreichte. Kennzeichnend sind die markante Verwendung von rohem Beton und ein radikaler Funktionalismus, mitunter gepaart mit einer skulpturalen Architekturauffassung. Ausgehend von ausgewählten Beispielen und Grundlagentexten wie Reyner Banhams „Brutalismus in der Architektur: Ethik oder Ästhetik?“ vermittelt das Seminar Einblicke in die Entstehungsgeschichte und die zentralen Merkmale des internationalen Phänomens. Besondere Schwerpunkte werden auf dem historischen und politischen Kontext der Ära des Kalten Kriegs liegen sowie auf ethischen Fragen, die sich etwa an Materialen wie Zement und Beton (Nachhaltigkeit/ökologische Fragen) oder an die den Bauten zu Grunde gelegten Menschenbilder (Massenwohnungsbau/Körperbilder) knüpfen. Durch die weltweite Verbreitung des Brutalismus von Europa bis nach Asien und Lateinamerika sowie seine Prominenz in unterschiedlichen politischen und wirtschaftlichen Systemen, rücken spannende politische und kulturhistorische Fragen in den Blick. Mindestens eine Seminarsitzung soll als Exkursion nach Koblenz oder in die Umgebung stattfinden.
Bild: JProf. Dr. Lisa Beißwanger