Cuteness – Ein Gegenwartsphänomen in Kunst und Populärkultur
Seminar, Sommersemester 2025
Termin: Di, 14:00–16:00 Uhr c.t., Raum F 225
Dozentin: Andrea Nicola Strehl
Studiengangzuordnung: B.A. Kulturwissenschaften, B.Sc. Computervisualistik KO (2006, 2012, 2019, 2024), Grundschullehramt
Längst ist Cuteness, zu Deutsch „Niedlichkeit“, nicht mehr aus den westlichen und östlichen kulturellen Sehgewohnheiten wegzudenken. Niedliche Bilder, Memes, Emojis und Konsumgegenstände sind fester Bestandteil einer Populärkultur, die sich der Repetition und des Wiederaufgreifens von bereits Bekanntem bedient. Auch in der Kunstwelt hält Cuteness längst Einzug in die Bildsprachen und künstlerischen Ausdrucksformen, wobei die dargestellte Niedlichkeit umso ambivalenter in Erscheinung tritt und oftmals eine subversive Kraft entfaltet. Dies wird im Seminar anhand beispielhafter künstlerischer Arbeiten und deren theoretischer Auseinandersetzung deutlich. Die zu diskutierenden Beispiele aus Kunst und Populärkultur entstammen sowohl der zeitgenössischen Kunst als auch digitalen Medien, in denen Cuteness als virulentes Phänomen mit eigenständigen Logiken aufgegriffen wird.
Das Seminar wird sich zunächst mit der Frage beschäftigen, was genau etwas „süß“ macht und warum das Niedliche eine starke Anziehung und Faszination auf Betrachtende und Konsumierende ausüben kann. Ein zentraler Bestandteil des Seminars wird sein, Cuteness als ästhetische Kategorie, insbesondere in der gegenwärtigen Popkultur, zu begreifen. Grundlage hierfür bildet die Auseinandersetzung mit ausgewählten Textstellen aus Sianne Ngais ins Deutsche übersetzte Publikation „Das Niedliche und der Gimmick – zwei ästhetische Kategorien“ sowie weiteren theoretischen Ansätzen. Im Laufe des Seminars werden zudem (queer-)feministische, konsumästhetische und eskapistische Bezüge des Themas herausgearbeitet.
Das Seminar bietet die Möglichkeit, zeitgenössische Kunstgegenstände und popkulturelle Phänomene zu analysieren und zu interpretieren sowie erste grundlegende Kenntnisse der Gegenwartsästhetik und ihrer TheoretikerInnen und VertreterInnen zu erwerben.
Foto: Deborah Moldawski, Zwei Kuschlige, getufteter Teppich, Wolle, 43x50 cm, 2024 © Deborah Moldawski
