Modellprojekt "Den Wandel gestalten" (2015-2018)

Ausgezeichnet mit der "Hochschulperle" des Stifterverbands, August 2017

Begründung der Jury

Projektbeschreibung

Im Rahmen des zunächst von der Stiftung Rheinland-Pfalz für Kultur  und seit 2017 vom rheinland-pfälzischen Ministerium für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur finanzierten Förderschwerpunktes zum Thema Changemanagement in der Freien Szene Rheinland-Pfalz führte das Institut für Kulturwissenschaft der Universität Koblenz-Landau von 2015 bis 2018 ein Forschungs- und Modellprojekt durch. Dieses richtete sich an Kultureinrichtungen und Kulturinitiativen der Freien Szene in Rheinland-Pfalz, die vor einem wichtigen Veränderungsprozess, z.B. einem Generationen- Struktur- oder Programmwechsel, stehen.

Konkret unterstützte es sie dabei, sich auf neue Aufgaben vorzubereiten, die mit diesen Veränderungen einhergehen, und begleitete sie bei notwendigen Entwicklungsprozessen. Ziel der mit dem Modellprojekt angebotenen Maßnahmen war es, die Einrichtungen strukturell und programmatisch zukunftsfähig zu machen.

Vor dem Hintergrund gesellschaftlicher Entwicklungen, mit denen sich etwa Zielgruppen und Mitarbeiterstrukturen verändern, bot das Projekt Beratung, Qualifizierung und Betreuung an z.B.
• bei der Suche, Auswahl und ggf. Vermittlung von Nachfolgerinnen und Nachfolgern
• bei der Entwicklung neuer Perspektiven für „Vorgängerinnen“ und „Vorgänger“
• bei der Sicherung und Weitergabe von Erfahrungswissen und kulturell-künstlerischem Know-how
• bei der Suche nach neuen Inhalten, Angebotsformaten, Zielgruppen und Vermittlungskonzepten

Projektergebnisse in ausgewählten Einrichtungen (bitte  Foto doppelklicken)

Schwerpunkte des Programms bildeten nach Bedarf einzusetzende Module zu den Themen
• Changemanagement
• Wissensmanagement
• Volunteering (Ehrenamt) und
• „Zukunftswerkstatt“ (Programm- und Projektentwicklung, Audience Development)

in denen die Universität Koblenz-Landau intensiv mit den Kultureinrichtungen und Kulturinitiativen - unter Berücksichtigung ihrer jeweils individuellen Situation - sowie weiteren Experten zusammenarbeitete.

Die Lage der 15 geförderten Kultureinrichtungen in Rheinland-Pfalz

Eindrücke von den verschiedenen Workshops in den Jahren 2016 bis 2018:

Was sind unsere Stärken und Schwächen, Ziele und Visionen, wie können wir diese erreichen? Intensive Diskussionen in den verschiedenen Workshopgruppen, hier in der Koblenzer Kulturfabrik, standen am Anfang des Programms.

Externe Experten und Berater, hier Ulrike Blumenreich von der Kulturpolitischen Gesellschaft, ergänzen die Arbeit der Projektleiter mit Vorträgen, Workshops oder auch Coachings.

Dr. Eckhard Braun besuchte als Programmleiter und Berater die Kultureinrichtungen regelmäßig vor Ort. und vereinbarte mit diesen passgenau die konkreten Unterstützungsmaßnahmen.

In der "Zukunftswerkstatt" in der Tuchfabrik Trier ging es um die kreative Entwicklung neuer Programm- und Projektideen - mit der Unterstützung von Experten für die jeweiligen Aufgabenfelder.

Ein Beispiel für eine erweiterte programmatische Ausrichtung: Großer Andrang um den zentralen Tisch bei der Ausstellung "Heimat erleben" im Heimatmuseum Güls im Sommer 2018 - mitorganisiert von Studierenden der Koblenzer Kulturwissenschaft. Das Museum nicht nur als Ort des Bewahrens, sondern der Kommunikation und Interaktion.

Beim Abschlussworkshop Ende November 2018 im Ministerium präsentierten und diskutierten die Einrichtungen die Veränderungen der letzten drei Jahre - neue Rechtsformen und Leitungsstrukturen, verbesserte Kommunikationswege und Medienauftritte, jüngere Mitarbeiter und erweiterte Zielgruppen, überarbeitete Zielsetzungen oder Programminhalte und vieles mehr.

Die Einrichtungen präsentieren die Wandelprozesse in Form von Broschüren. Ein Sammelband  mit ausgewählten Projektergebnissen und grundlegenden Aspekten des Changemanagements in Kultureinrichtungen ist in Vorbereitung.