Systematische Theologie

Die Systematische Theologie führt in die zentralen Inhalte des christlichen Glaubens ein. Sie hat die Aufgabe, den christlichen Glauben in seinen Voraussetzungen, in seinem Glaubensinhalt und in seinen Konsequenzen für das menschliche Handeln systematisch zu reflektieren. Dementsprechend gehören zur Systematischen Theologie die Fächer Fundamentaltheologie, Dogmatik, Moraltheologie und christliche Soziallehre.

Die Anfangsworte der Enzyklika Fides et Ratio von Johannes Paul II. geben an, wie sich Glaube und Vernunft an einem Ort des Wissens, nämlich universitärer Reflexion und Lehre, zueinander verhalten:

Glaube und Vernunft sind wie die beiden Flügel, mit denen sich der menschliche Geist zur Betrachtung der Wahrheit erhebt. Das Streben, die Wahrheit zu erkennen und letztlich ihn selbst zu erkennen, hat Gott dem Menschen ins Herz gesenkt, damit er dadurch, daß er ihn erkennt und liebt, auch zur vollen Wahrheit über sich selbst gelangen könne“.

Zu den Fächern im Einzelnen:

Die Fundamentaltheologie bemüht sich um eine vernunftgeleitete und –begründete Bestimmung der theologisch-philosophischen Voraussetzungen und Inhalte des christlichen Glaubens. Darüber hinaus wird von ihr eine diskursfähige Auseinandersetzung um das Für und Wider religiösen, insbesondere christlichen Glaubens erwartet.

Die Dogmatik hat die Aufgabe, die Glaubenslehre der Kirche zu erschließen, wie sie in der Hl. Schrift grundgelegt, in der Tradition entfaltet und in Form wissenschaftlicher Reflexion im Heute zu verantworten ist.

Moraltheologie und Sozialethik sind dagegen Geltungswissenschaften, die nicht so sehr nach dem „Was ist“ des Glaubens, sondern nach dem „Was sein soll“ menschenwürdiger Verhältnisse fragen. Im Blick sind alle Bezüge, in denen sich menschliches Leben vollzieht. Der christliche Glaube ist für diese beiden Geltungswissenschaften der Orientierungsrahmen für die vernunftgeleitete Bildung von Normen und die Findung sittlicher Handlungsregeln.

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