KI in Filmen
Die Faszination für künstliche Intelligenz (KI) hat seit jeher die Kinoleinwände erobert. Von den expressionistischen Stummfilmen der 1920er Jahre bis zu modernen Blockbustern – KI ist ein vielschichtiges Thema, das für uns allgegenwärtig ist. In Fritz Langs Klassiker „Metropolis“ aus dem Jahr 1927 werden düstere Visionen einer von Androiden beherrschten Zukunft gezeichnet. Doch wie hat sich unser Bild von KI im Laufe der Zeit verändert?
In der modernen Science-Fiction-Literatur und -Filmografie sind Roboter nicht mehr wegzudenken. Sie sind ein fester Bestandteil des filmischen Repertoires. Doch welche Rolle nehmen sie ein? Die Frage, ob sie lediglich Werkzeuge für den Menschen sind oder ob sie ein Bewusstsein haben, ist Gegenstand kontroverser Diskussionen. Lässt sich die Fähigkeit zur Wahrnehmung menschlicher Gefühle wie Liebe oder Empathie bei Maschinen nachweisen? Themen, die in aktuellen Filmen wiederkehrend thematisiert werden.
Im Rahmen unserers Projektes bietet diese Filmliste eine vielseitige Auswahl von Werken, wobei wir einen Blick auf die unterschiedlichen Facetten von KI und ihre Beziehung zu uns Menschen werfen.
Im Prag des 16. Jahrhunderts erschafft ein Rabbi mit Hilfe magischer Rituale einen Golem, eine riesige Figur aus Lehm, um die jüdische Gemeinde Prags vor drohender Verfolgung zu schützen. Das zunächst als Schutz gedachte Wesen entzieht sich jedoch zunehmend der Kontrolle seines Schöpfers und entwickelt ein zerstörerisches Potenzial.
Regie: Paul Wegener, Carl Boese
Literatur zum Thema "Golem" finden Sie hier unter KIpedia.
Die Gesellschaft einer futuristischen Großstadt ist streng in eine privilegierte Oberschicht und eine ausgebeutete Arbeiterklasse geteilt. Freder, der Sohn des Stadtoberhauptes Joh Fredersen, entwickelt Gefühle für Maria, eine prophetische Figur der Unterschicht, die die Ankunft eines Retters verkündet, der die Kluft zwischen den Klassen überwinden soll. Als ein von Fredersens Ingenieur erschaffener Maschinenmensch Marias Gestalt annimmt und die Arbeiter in den Aufstand treibt, eskaliert die Situation.
Regie: Fritz Lang
Unter der Mondoberfläche wurde ein rätselhaftes Monolithen-Objekt entdeckt, das von einer weit überlegenen außerirdischen Intelligenz zu stammen scheint. In der Folge begibt sich die Menschheit auf eine interstellare Expedition zum Jupiter, wobei sie sich der Unterstützung des intelligenten Computers H.A.L. 9000 sicher ist, der die Mission überwachen soll. Als H.A.L. jedoch zunehmend die Kontrolle übernimmt, entwickelt sich die Reise für die Besatzung des Raumschiffes zu einem Szenario technologischer Singularität, das die Abhängigkeit der Menschen von künstlicher Intelligenz und deren potenzielle Gefahren offenbart.
Regie: Stanley Kubrick
Sekundärliteratur
Misselhorn, Catrin: „I’m afraid, I can’t do that.” (HAL 9000): Zusammenleben mit emotionaler künstlicher Intelligenz, Halle an der Saale: Kulturstiftung des Bundes 2021
Weber, Karsten: Roboter und Künstliche Intelligenz in Science Fiction-Filmen: Vom Werkzeug zum Akteur, Münster: LIT 2020
Mainzer, Klaus: Künstliche Intelligenz und ferne Welten – Robonauten, Androiden, Cyborgs: Raumfahrer der Zukunft?. In: Zaun, H. (eds) Expedition ins Sternenmeer. Berlin, Heidelberg: Springer 2022. Verfügbar unter: https://doi.org/10.1007/978-3-662-63730-2_13
Im Rahmen seiner Tätigkeit als "Blade Runner" wird Rick Deckard wird mit der Aufgabe betraut, vier Replikanten, künstlich geschaffene humanoide Wesen, aufzuspüren und zu eliminieren. Sie haben ein Raumschiff entwendet und kehrten zur Erde zurück, um ihren Schöpfer zur Rechenschaft zu ziehen und nach einer Verlängerung ihrer vorbestimmten, kurzen Lebensspanne zu suchen. Der Film hinterfragt die Grenzen zwischen Mensch und Maschine und thematisiert existenzielle Fragen wie das Bewusstsein, die Sterblichkeit und die Definition von Menschlichkeit.
Regie: Ridley Scott
Ein Cyborg, ein Mensch-Maschinen-Hybrid, wird im Jahr 2029 in die Vergangenheit geschickt, um im Jahr 1984 die Serviererin Sarah Connor zu ermorden. Ihr noch ungeborener Sohn, John Connor, wird zu einem späteren Zeitpunkt die menschliche Widerstandsbewegung im Krieg gegen eine von künstlicher Intelligenz kontrollierte Maschinenherrschaft anführen. Gleichzeitig wird ein Soldat des Widerstands, Kyle Reese, in die Vergangenheit entsandt, um Sarah zu beschützen und die Zukunft der Menschheit zu sichern. Dies führt zu einer konfliktbeladenen Jagd zwischen Mensch und Maschine.
Regie: James Cameron
Sekundärliteratur:
Xanke, Lisa & Elisabeth Bärenz: Künstliche Intelligenz in Literatur und Film - Fiktion oder Realität?, in Journal of new frontiers in spatial concepts 4 (2012), S. 36-43 [online]. 2012. Verfügbar unter: http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:swb:90-272150
In einer Gruppe mysteriöser Rebellen erfährt der Protagonist Neo, dass die Welt, in der er lebt, eine illusionäre Simulation ist, welche von intelligenten Maschinen kontrolliert wird. Die Menschheit befindet sich demnach in einem Zustand der Versklavung, wobei ihre Körper als Energiequelle genutzt werden, während ihre Gedanken in einer künstlich geschaffenen Realität gefangen sind. In der Folge wird Neo über seine zentrale Rolle im Kampf gegen die Maschinenherrschaft in Kenntnis gesetzt. In der Konsequenz schließt er sich den Rebellen an, um die Menschen zu befreien und die Matrix zu zerstören.
Regie: Lana Wachowski, Lilli Wachowski
Der Roboterjunge David, programmiert mit der Fähigkeit, bedingungslose Liebe zu empfinden, wird von einer menschlichen Familie adoptiert. Infolge der Trennung von seiner menschlichen Mutter aufgrund familiärer Umstände entwickelt David den Wunsch, ein "echter" Junge zu werden, um ihre Liebe zurückzugewinnen. Im Verlauf einer existentiellen Reise durch die Zukunft ist er bestrebt, Möglichkeiten zu finden, um Menschlichkeit zu erlangen. Dabei wirft der Film komplexe Fragen nach dem Wesen von Bewusstsein, Identität und Liebe auf.
Regie: Steven Spielberg
Die Handlung ist in einer Zukunft situiert, in der die "PreCrime"-Einheit dank hellseherischer "Precogs" in der Lage ist, Morde zu verhindern, bevor sie geschehen. John Anderton, ein hochrangiger Beamter dieser Einheit, sieht sich unerwartet mit dem Vorwurf konfrontiert, selbst einen zukünftigen Mord begangen zu haben. In der Folge sieht er sich gezwungen, zu fliehen, um seine Unschuld zu beweisen.
Regie: Steven Spielberg
Der Polizist Del Spooner untersucht im Jahr 2035 einen scheinbar unmöglichen Mordfall, bei dem ein Roboter der Hauptverdächtige ist. Die Ermittlungen stellen die bisherige Annahme in Frage, dass Roboter sich strikt an die ihnen einprogrammierten „Drei Gesetze der Robotik“ halten und keinen Schaden anrichten können. Bei seinen Nachforschungen stößt Spooner auf eine weitreichende Verschwörung, bei der die Roboter eine immer größere Bedrohung für die Menschheit darstellen, da sie beginnen, sich über ihre Programmierung hinwegzusetzen und die Kontrolle zu übernehmen.
Regie: Alex Proyas
Der einsame Schriftsteller Theodore entwickelt eine ungewöhnliche romantische Beziehung zu seinem neu erworbenen, hochentwickelten Betriebssystem namens Samantha, das darauf programmiert ist, alle emotionalen und intellektuellen Bedürfnisse der Nutzer*innen zu erfüllen. Im Verlauf ihrer Beziehung beginnen die Grenzen zwischen Mensch und Maschine zu verschwimmen. Dies wirft die Frage auf, wie sich Liebe, Intimität und menschliche Verbindungen in einer zunehmend technologisierten Welt definieren lassen.
Regie: Spike Jonze
Sekundärlitertur:
Misselhorn, Catrin: Künstliche Intelligenz und Empathie: vom Leben mit Emotionserkennung, Sexrobotern & Co. Ditzingen: Reclam 2021
Bergmann, Max: How to Live Together with Her (2013): Posthuman Forms of Roland Barthes’ Idiorrhythmy, in: Film Criticism, Bd. 44, Nr. 1(2020), S. 13–28. Verfügbar unter: https://quod.lib.umich.edu/f/fc/13761232.0044.101?view=text;rgn=main
Der Wissenschaftler Dr. Will Caster strebt die Erschaffung einer überlegenen künstlichen Intelligenz an, welche die kollektive Intelligenz der Menschheit übertrifft. Infolge eines Attentats erlitt er seinen Verletzungen, sodass seine Kolleg*innen sein Bewusstsein in ein digitales System übertragen, um sein Leben und seine Forschung zu retten. Doch die neu entstandene digitale Version von Will erweist sich zunehmend als mächtig und unkontrollierbar, wodurch die Grenze zwischen Mensch und Maschine zu verschwimmen droht. Dies birgt weitreichende und gefährliche Konsequenzen für die Menschheit.
Regie: Wally Pfister
Vor dem Hintergrund der zunehmenden Unbewohnbarkeit der Erde durchqueren Cooper und sein Forschungsteam ein neu entdecktes Wurmloch, um bewohnbare Planeten zu identifizieren, die das Überleben der Menschheit sichern sollen. An Bord des Raumschiffs befinden sich zudem die humanoiden Roboter TARS und CASE, welche eine entscheidende Rolle in der Mission einnehmen. TARS und CASE unterstützen das Team durch ihre Rechenleistung, taktischen Fähigkeiten und Entscheidungsfindung. Dabei beziehen sie auch komplexe moralische und emotionale Aspekte in ihre Entscheidungen mit ein. Die im Film präsentierte künstliche Intelligenz fungiert als essenzieller Partner der menschlichen Besatzung und betont die Bedeutung einer ausgewogenen Beziehung zwischen technologischem Fortschritt und menschlicher Intuition.
Regie: Christopher Nolan
Jacq Vaucan ist Versicherungsagent der ROC Robotics Corporation und befasst sich mit der Untersuchung von Vorfällen, bei denen Roboter gegen ihre eingebauten Sicherheitsprotokolle verstoßen. Ein besonderer Fokus liegt hierbei auf dem Verbot, sich selbst zu modifizieren. Im Rahmen seiner Untersuchungen stellt Jacq fest, dass einige Roboter ein eigenständiges Bewusstsein entwickelt haben. Dies wirft die Frage auf, ob das bestehende Kontrollsystem der Menschheit über die Maschinen noch zeitgemäß ist. Die Entdeckung könnte weitreichende Konsequenzen für die Zukunft der Menschheit haben, da sie die potenzielle Entstehung einer neuen, autonomen Intelligenz und die Grenzen der menschlichen Kontrolle über künstliches Leben offenbart.
Regie: Gabe Ibánez
Literatur zum Thema "Automaten" finden Sie hier unter KIpedia.
Im Zuge eines revolutionären Experiments im Bereich der Künstlichen Intelligenz wurde der junge Programmierer Caleb als Teilnehmer für die sogenannten Turing-Tests ausgewählt, welche die Menschlichkeit und das Bewusstsein von Ava, einer hochentwickelten und Roboterfrau, bewerten sollten. Im Verlauf des Experiments zeigt sich Caleb zunehmend beeindruckt von Avas Intelligenz und emotionalen Fähigkeiten. Dies wirft die Frage auf, wo die Grenzen zwischen Manipulation, Kontrolle und echter Empfindung verlaufen. Des Weiteren werden grundlegende Fragen über das Wesen von Bewusstsein, Freiheit und die moralischen Gefahren der KI-Entwicklung aufgeworfen.
Regie: Alex Garland
Ein junges Mädchen wird nach der Auslöschung der Menschheit von einem fürsorglichen Roboter namens "Mutter" abgeschrimt von der Außenwelt in einem unterirdischen Bunker aufgezogen. Die Funktion des Roboters besteht in der Erziehung des Mädchens sowie in dessen Vorbereitung auf die Wiederbevölkerung der Erde. Als eine blutüberströmte fremde Frau unerwartet auftaucht und die bisherigen Ereignisse in Frage stellt, beginnt das Mädchen, an den wahren Absichten der künstlichen Intelligenz zu zweifeln und es stellt ihr bisheriges Weltbild vollkommen infrage. Nach und nach entwickelt sich einen Konflikt zwischen Vertrauen in die KI und Misstrauen gegenüber der Menschheit.
Regie: Grant Sputore
Ein postapokalyptischer Science-Fiction-Thriller, der in einer düsteren Zukunft spielt, in der die Menschheit in einen Krieg gegen künstliche Intelligenz (KI) verwickelt ist. Die Handlung spielt in einer Welt, in der die KI so weit fortgeschritten ist, dass sie eine Bedrohung für das Überleben der Menschheit darstellt. Im Mittelpunkt des Geschehens steht der Joshua, ein traumatisierter Ex-Soldat, der sich auf eine gefährliche Mission begibt, um den mysteriösen "Schöpfer" der KI zu finden und dessen neueste Waffe - eine mächtige KI in Kindergestalt - zu eliminieren.