Forschung

Forschungsschwerpunkte:

Kirchliche Zeitgeschichte (20. Jahrhundert), Kirchengeschichtsdidaktik, Reformationsgeschichte (Cusanus, Zwingli, Luther), rheinische Kirchengeschichte, Geschichte des Religionsunterrichtes

Gutachtertätigkeiten:

Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)

Studienstiftung des Deutschen Volkes

Evangelisches Studienwerk Villigst

Doktorandinnen / Doktoranden:

Bernd Schoppmann, Bonhoeffers unbekannte Schüler, abgeschlossen 2012

Timo Runkel, Stasi und Evangelische Kirche im Rheinland (laufend)

Erik Zimmermann, Hunsrücker Pfarrbruderschaft, abgeschlossen 2023

Aktuelle Forschungsprojekte:

Jüdisches Leben in Koblenz und Umgebung. Schlaglichter aus Geschichte und Gegenwart mit Materialien für den Unterricht

Anlässlich des Jubiläumsjahres „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ präsentieren die Archivstelle Boppard des Archivs der Evangelischen Kirche im Rheinland, das Stadtarchiv Koblenz und das Institut für Evangelische Theologie der Universität in Koblenz eine gemeinsame Publikation.

2021 jährt sich zum 1700. Mal der erste gesicherte Nachweis jüdischen Lebens auf dem Gebiet des heutigen Deutschlands. Auch im Raum Koblenz ist jüdisches Leben seit mehr als 900 Jahren nachweisbar. Um dieses bedeutende Jubiläum gebührend zu feiern, fanden sich auch in Koblenz Interessierte aus unterschiedlichen Bereichen zusammen. Dies sind Dr. Andreas Metzing von der Archivstelle Boppard des Archivs der Evangelischen Kirche im Rheinland, Michael Koelges vom Stadtarchiv Koblenz und der Kirchenhistoriker apl. Prof. Dr. Thomas Martin Schneider vom Institut für Evangelische Theologie der Universität in Koblenz.

Was ursprünglich als öffentliche Ausstellung zur jüdischen Geschichte im Raum Koblenz auch mit Angeboten für Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte geplant war, mündete pandemiebedingt schließlich in ein Sach- und Arbeitsheft. Zu dessen Erarbeitung haben viele Personen auf unterschiedliche Weise beigetragen. Mit einem Abriss der Geschichte der Juden im Raum Koblenz von den Anfängen bis heute sowie einigen Schlaglichtern aus dem jüdischen Leben, exemplarischen Arbeitsvorschlägen für den Unterricht, einem chronologischen Überblick und einer Auswahlbibliografie will die Publikation „Jüdisches Leben in Koblenz und Umgebung“ einen Beitrag zur tieferen Auseinandersetzung mit der jüdischen Kultur in historischer, aber auch in gegenwartsbezogener Perspektive leisten.

Die Publikation ist im Dezember 2021 erschienen und kann im Buchhandel erworben werden.

Edition der Kirchenleitungsprotokolle der Evangelischen Kirche der altpreußischen Union 1945ff.

Nachdem bereits die Protokolle des Rates der sich in Gründung befindlichen Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) 1945 bis 1948 sowie die aus demselben Zeitraum stammenden Protokolle des Rates der Evangelisch-Lutherischen Kirche, des sogenannten Lutherrates, aus dem die Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands (VELKD) hervorging, publiziert worden waren, war es ein dringendes Desiderat der kirchlichen Zeitgeschichtsforschung, auch die entsprechenden Protokolle des Oberkirchenrates bzw. der Kirchenleitungen Ost und West der Evangelischen Kirche der altpreußischen Union (APU) herauszugeben, aus der 1953 die Evangelische Kirche der Union (EKU) und 2003 die Union Evangelischer Kirchen (UEK) hervorgingen. Die Datenmenge übersteigt die der beiden zuvor genannten Institutionen bei Weitem. Prof. Dr. Gerhard Lindemann, Universität Dresden, hat in jahrelanger Arbeit die Edition der APU-Protokolle akribisch und gewissenhaft erstellt und sachkundig kommentiert. Wegen seines plötzlichen, viel zu frühen Todes 2020 konnte er die Edition aber leider nicht mehr fertigstellen.

Ein kleiner Editionskreis des Arbeitskreises der EKU-Stiftung für kirchengeschichtliche Forschung, dem Gerhard Lindemann jahrelang angehörte und der seine Arbeit stets mit großem Interesse begleitet hat und finanziert, hat sich des großen Editionsprojektes - mit mehr als 3.000 Seiten - angenommen, um die Edition druckfertig zu machen und herauszugeben.

Der Editionskreis besteht aus: Dr. Wilhelm Hüffmeier, Berlin, Prof. Dr. Jürgen Kampmann, Tübingen, Bischof i.R. Axel Noack, Halle/Saale, Archivleiter Dr. Henning Pahl, Berlin, apl. Prof. Thomas Martin Schneider, Koblenz, und Archivleiterin i.R. Dr. Christa Stache, München.

Laufend seit 2020/21.

Drittmittelprojekt: Die Evangelische Kirche im Rheinland im Fokus der Stasi

Die Stasi war nicht nur ein Problem der Kirchen im Osten, sondern auch im Westen. U.a. wegen der guten kirchlichen West-Ost-Partnerschaften versuchte die Stasi auch kirchliche Aktivitäten im Westen auszuspionieren bzw. über die Kirchen an Informationen zu gelangen. Ein Bonner Gemeindepfarrer war sogar Inoffizieller Mitarbeiter der Stasi.

Projektmitarbeiter: Timo Runkel, geb. Schmitz.

Projektleitung: apl. Prof. Dr. Thomas Martin Schneider.

Drittmittelgeber: Evangelische Kirche im Rheinland.

Projektanfang: 1. November 2010 (laufend mit Unterbrechung; erste Teilergebnisse liegen vor).

Ausstellungsprojekt: "Gelebte Reformation - Barmer Theologische Erklärung"

Zum 80. Jubiläum wurden eine Ausstellung am historischen Ort, der Gemarker Kirche in Wuppertal, sowie eine Wanderausstellung zur Barmer Theologischen Erklärung von 1934, der "Magna Charta" der Bekennenden Kirche im "Kirchenkampf" des "Dritten Reiches", unter kirchenhistorischen und didaktischen Aspekten wissenschaftlich mit vorbereitet und begleitet.

Projektmitarbeiter: Dr. Bernd Schoppmann.

Projektleitung: apl. Prof. Dr, Thomas Martin Schneider.

Drittmittelgeber: Evangelische Kirche in Deutschland, Evangelische Kirche im Rheinland, Evangelischer Kirchenkreis Wuppertal, Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, Die Landesregierung Nordrhein-Westfalen, Wilhelm-Schrader-Stiftung, EKU-Stiftung.

Projektanfang: 1. Juni 2013 - seit 2017 fertige ständige Ausstellung in der Gemarker Kirche in Wuppertal-Barmen und fertige zusätzliche Wanderausstellung samt Katalog.

Ausstellungsprojekt: "Religion: evangelisch" - Sonderausstellung zur evangelischen Häftlingsgruppe im Museum der Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrationslagers Sachsenhausen

Mit der staatlichen Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten wurde unter fachwissenschaftlichen und fachdidaktischen Gesichtspunkten eine Sonderausstellung zur evangelischen Häftlingsgruppe in der Gedenkstätte und dem Museum des ehemaligen Konzentrationslagers Sachsenhausen mit vorbereitet, die nunmehr auch als Wanderausstellung zu sehen ist. Die Ausstellung ist insbesondere auch für Schülerinnen und Schüler bzw. ganze Schulklassen gedacht.

Projektmitarbeiter: Dr. Bernd Schoppmann.

Projektleitung: apl. Prof. Dr. Thomas Martin Schneider.

Projektpartner: Staatliche Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten; Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz.

Drittmittelgeber: Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Land Brandenburg.

Projektanfang: 1. April 2015 - seit 2018 fertige Sonderausstellung samt Katalog.

Quellenedition zur Kirchengeschichte 1945 bis 1991

Gemeinsam mit Prof. Dr. Wolfgang Breul, Universität Mainz, und Prof. Dr. Siegfried Hermle, Universität zu Köln, wird eine umfangreiche wissenschaftliche Quellenedition mit Einleitungen und Kommentierung zur evangelisch-kirchlichen Zeitgeschichte Deutschlands erstellt.

Projektanfang: 2024.