„PES+PLUS“: Projekt zur Unterstützung studentischer Vertretungslehrkräfte gestartet
Aufgrund des Lehrkräftemangels nutzen Schulen in Rheinland‐Pfalz immer häufiger die Möglichkeit einer befristeten Anstellung von Vertretungslehrkräften. Diese können als Maßnahme des Personalmanagements im Rahmen Erweiterter Selbstständigkeit (PES) von Schulen direkt angeworben und flexibel eingesetzt werden. Sowohl die Fachbereiche der Universität als auch das ZfL beobachten eine wachsende Zahl an Lehramtsstudierenden, die als PES‐Kräfte an Schulen arbeiten.
Während sie Lücken im Schulbereich füllen, bewegen sich die Studierenden selbst in einem unbegleiteten Raum des Bildungswesens. Für sie ist weder eine Vorbereitung, noch eine Betreuung zur Reflexion der Tätigkeiten vorgesehen, da diese in keinen etablierten Unterstützungsbereich für Praktika oder Vorbereitungsdienst fallen. So muss den Studierenden nicht nur eine Balance zwischen den Anforderungen von Studium und Schule gelingen, sie müssen auch unbegleitet einen Umgang mit den Herausforderungen des „Praxisschocks“ finden. Es ist nicht auszuschließen, dass es zu einer Fossilisierung (intuitiver) didaktisch‐pädagogischer Methoden oder sogar zu einer Wegorientierung vom Lehrberuf kommt, da Erfahrungen nicht reflektiert und aufgearbeitet werden können.
Das Projekt „PES+PLUS“ ist darauf ausgerichtet, ein umfassendes Informations- und Unterstützungsangebot für studentische Lehrkräfte zu entwickeln, um ihre Erfahrungen zu reflektieren und in das weitere Studium zu integrieren. Verschiedene Maßnahmen sollen zur Erreichung dieser Ziele beitragen. So sollen unter anderem Austauschformate mit relevanten Bildungsakteur*innen entwickelt werden, Mentoring und Peer-to-Peer-Austauschgruppen entstehen, Informationsveranstaltungen und Workshops durchgeführt werden oder auch Material für den Einsatz an Schulen konzipiert werden. Das Projekt „PES+PLUS“ strebt die aktive Beteiligung verschiedener interner und externer Akteur*innen an, darunter Vertreter*innen der Bildungswissenschaften, Fachdidaktiken und Studienseminare sowie Schulen in Koblenz und der Region.
„Mit dem neuen Projekt möchten wir den Studierenden an der Schnittstelle zwischen Studium und Beruf ein Unterstützungsangebot schaffen, das die verschiedenen Bedarfslagen berücksichtigt und in der aktuell von vielen als schwierig empfundenen Situation Abhilfe leistet“, fasst Projektleiterin Dr. Lina Pilypaitytė zusammen. Das Team am ZfL freut sich auf eine erfolgreiche Umsetzung des Projekts und die Zusammenarbeit mit den verschiedenen Bildungsakteur*innen.
Das Projekt wird von der Stiftung Innovation in der Hochschullehre (StIL) im Rahmen des Programms Freiraum2023 gefördert und hat eine Laufzeit von zwei Jahren.
Alle Informationen zum Projekt „PES+PLUS“ gibt es hier.