Choirs for Ecocide Law – Ein musikalischer Weckruf gegen den Ökozid
Suddjet, varjal eanan eatni. Suddjet varjal eatnamii. Beschützt und bewahrt Mutter Erde. Beschützt und bewahrt alles Land und Gut.
Aus dem Foyer des D-Gebäudes der Universität Koblenz ertönen traditionelle Klänge dersamischen Volksmusik. Summende Quinten und repetitive Gesänge erinnern an Naturverbundenheit, Mystik und Meditation und bilden den Auftakt für ein Konzert, das als Weckruf gegen den globalen Ökozid dienen soll.
Am Mittwoch den 13.12.2023 performte der Universitätschor Koblenz unter der Leitung von Christian Jeub und begleitet von Jakub Lojek Choirs for Ecocide Law. Das künstlerische Projekt verfolgt die Vision, ein neues Gesetz für die Natur zu etablieren: Die internationale Kriminalisierung und Strafbarkeit des Ökozids. Dafür komponierte und arrangierte das Projektteam (u.a. Merzi Rajala (Sibelius Academy), Peder Karlsson (The Real Group) und Astrid Vang-Pedersen) 15 Songs verschiedener Kulturen und Stilrichtungen und schuf damit ein beeindruckend vielseitiges Konzertprogramm, das sowohl SängerInnen als auch ZuschauerInnen an die Schönheit der Natur, die massiven Umweltschädigungen und die dringliche Chance, dies durch ein internationales Gesetz zu verhindern, erinnern soll.
Dabei führt die Musik das Publikum in unterschiedliche Stimmungen und Emotionen. Auf die atmosphärischen Klänge des Titels Creation als Danksagung an Mutter Erde, die uns ein Zuhause schenkte, folgt ein Song der Verzweiflung. Die Welt brennt und keiner bleibt zurück. Bedrohung mündet in Dringlichkeit und Aktionswille. Lets change the rules. So heißt es in einem nächsten Song, der die Menschen explizit dazu aubordert, das Gesetzgegen den Ökozid zu unterstützen. Nun darf auch das Publikum aktiv Teil des Konzertes werden. Über einen QR-Code formulieren die ZuschauerInnen Schlagwörter und Ideen für die Entlastung unseres Planeten, die einzelne ChorsängerInnen spontan aufgreifen und in eine summende Klangfläche integrieren.
Come out of these troubles for a while. Take my hand and we will be strong. Der letzte Song des Konzertprogrammes weckt Hobnung und setzt Vertrauen in den Zusammenhalt der Menschheit. Doch dieses versöhnliche Bild bröckelt. Es liegt an uns allen, die Strafbarkeit des Ökozids eindringlich zu unterstützen und unsere wertvolle Natur zu bewahren. Was kann ich jetzt tun, um meinen Planeten zu beschützen? Am Ende des Konzertes durften die ZuschauerInnen ihre persönliche Eigeninitiative auf ein Blatt schreiben und an einen Baum am Fenster des Foyers befestigen. Dort hängt der Baum noch heute und erinnert an das eindrucksvolle Konzert, die Schönheit der Natur und unsere Chance, sie zu retten.