Prof. em. Dr. Helmut Schmiedt
Lebenslauf
Dr. Helmut Schmiedt, Jg. 1950, ist Professor für Germanistik: Neuere Literaturwissenschaft am Institut für Germanistik der Universität Koblenz-Landau, Campus Koblenz. Er studierte in Bonn Germanistik, Geschichte und Politische Wissenschaft. Im Anschluss daran legte er das 1. (1975) und 2. Staatsexamen (1980) ab, wurde promoviert mit einer Arbeit über Karl May (1977) und habilitierte sich mit einer Untersuchung zur psychoanalytischen Dramenforschung (1984). Nach Lehrtätigkeiten an verschiedenen Universitäten bzw. Gesamthochschulen (Bonn, Hagen, Paderborn und Kassel) wurde er 1995 nach Koblenz berufen.
Publikationen (in Auswahl)
Bücher
Karl May. Leben, Werk und Wirkung eines Erfolgsschriftstellers. Königstein/Ts. 1979, 3. Aufl. Frankfurt a. M. 1992.
Regression als Utopie. Psychoanalytische Untersuchungen zur Form des Dramas. Würzburg 1987.
(Als Herausgeber:) „Wie froh bin ich, daß ich weg bin!“ Goethes Roman ‚Die Leiden des jungen Werther’ in literaturpsychologischer Sicht. Würzburg 1989.
Liebe – Ehe – Ehebruch. Ein Spannungsfeld in deutscher Prosa von Christian Fürchtegott Gellert bis Elfriede Jelinek. Opladen 1993.
(Als Mit-Herausgeber:) Jahrbuch der Karl-May-Gesellschaft 1993ff. Husum 1993ff.
Ringo in Weimar. Begegnungen zwischen Hochliteratur und Popularkultur. Würzburg 1996.
(Als Mit-Herausgeber:) Aufklärung als Form. Beiträge zu einem historischen und aktuellen Problem. Würzburg 1997.
(Als Herausgeber:) Bühnenschwänke: Der Raub der Sabinerinnen, Pension Schöller, Die spanische Fliege. Würzburg 2000.
Der Schriftsteller Karl May. Beiträge zu Werk und Wirkung. Hrsg. v. Helga Arend. Husum 2000.
Dr. Mabuse, Winnetou & Co. Dreizehn Klassiker der deutschen Unterhaltungsliteratur. Bielefeld 2007.
(Als Mit-Herausgeber:) Karl May. Werk – Rezeption – Aktualität. Würzburg 2009.
Karl May oder Die Macht der Phantasie. Eine Biographie. München 2011.
Friedrich Schiller. Literatur kompakt - Bd. 4. Marburg 2013.
Aufsätze (Auswahl)
Peter Handke, Franz Beckenbauer, John Lennon und andere Künstler. Zum Verhältnis von Popularkultur und Gegenwartsliteratur. In: Text + Kritik 24/24a: Peter Handke, 4. Aufl. 1978, S. 87–114.
Wie revolutionär ist das Drama des Sturm und Drang? In: Jahrbuch der deutschen Schillergesellschaft XXIX, 1985, hrsg. v. Fritz Martini, Walter Müller-Seidel und Bernhard Zeller. Stuttgart 1985, S. 48–61.
Die Wiederkehr der Weimarer Klassik in den Kommentaren ihrer Kritiker. In: Wirkendes Wort 46/1, 1996, S. 20–31.
Die Frauenbewegung im Spiegel des Films. Das Beispiel Brigitte Bardot. In: Politische Kommunikation im historischen Wandel, hrsg. v. Hajo Diekmannshenke und Iris Meißner. Tübingen 2001, S. 253–266.
Die Wiederholung im Modus der Gleichzeitigkeit: literarische Texte, Intermedialität, Medienakkumulation. In: Texte im Wandel der Zeit. Beiträge zur modernen Textwissenschaft, hrsg. v. Marek Cieszkowski und Monika Szczepaniak. Frankfurt a. M. 2003, S. 77–85.
Das extreme Ich. Schillers Gedicht ‚Die Kindsmörderin’. In: Der Deutschunterricht, H. 6, 2004, S. 8–22.
Rhetorischer Imperialismus. Lessing als theologischer Streiter, Lessings Minna und ihre Kontrahenten. In: Lessings Skandale, hrsg. v. Jürgen Stenzel und Roman Lach. Tübingen 2005, S. 179–189.
Geselligkeit, Freundschaft, Literaturpolitik: Sophie von La Roche und Gottlieb Konrad Pfeffel im Vergleich. In: Ach, wie wünschte ich mir Geld genug, um eine Professur zu stiften. Sophie von La Roche im literarischen und kulturpolitischen Feld von Aufklärung und Empfindsamkeit, hrsg. v. Gudrun Loster-Schneider und Barbara Becker-Cantarino. Tübingen 2010, S. 120 - 130.
Handlungsorientiertes Lesen. Sonderfälle der Intertextualität in der Literatur des 18. Jahrhunderts. In: Lektüren ‚bilden’: Lesen - Bildung - Vermittlung, hrsg. v. Gesine Boesken und Uta Schaffers. Berlin 2013, S. 67 - 79.
„In der Luftschaukel der Sprache“. Anmerkungen zu Hans Keilsons Lyrik. In: „die vergangene Zeit bleibt die erlittene Zeit.“ Untersuchungen zum Werk von Hans Keilson, hrsg. v. Simone Schröder, Ulrike Weymann und Andreas Martin Widmann. Würzburg 2013, S. 161 - 171.
Yesterday And Today. Die Beatles in der Literatur. In: Wirkendes Wort 63/2, 2013, S. 251 - 266.
Lehrveranstaltungen im WS 2010/2011
0203095 Modul 5: Seminar: Das bürgerliche Trauerspiel
Fr 14-16, E 413 - Beginn: 29.10.2010
Das bürgerliche Trauerspiel ist eine literarische Gattung, zu der in Deutschland im strengen Sinne vor allem vier Dramen gezählt wurden: Lessings ‚Miss Sara Sampson’ und ‚Emilia Galotti’, Schillers ‚Kabale und Liebe’ sowie Hebbels ‚Maria Magdalena’.
Das Seminar wird diese Texte unter literaturgeschichtlichen und didaktischen Aspekten in den Mittelpunkt stellen; sie sind als Reclamhefte erhältlich.
Anmeldung über Klips.
0203112 Modul 7: Vorlesung: Deutsche Literaturgeschichte seit dem 18. Jahrhundert
Fr 10-12, F 313 - Beginn: 29.10.2010
Die Vorlesung vermittelt einen Überblick zur Geschichte der deutschen Literatur. Der Schwerpunkt liegt auf den letzten Jahrhunderten; jedoch wird – um die Zusammenhänge sichtbar zu machen – auch die frühere Zeit in größerem Umfang einbezogen, beginnend mit der Literatur des Mittelalters (diesen Teil der Vorlesung wird Herr PD Dr. W. Günther Rohr übernehmen). Es geht natürlich nicht um eine ‚Gesamtdarstellung’ in dem Sinne, dass alle bedeutenden Autoren, Werke und Daten zur Sprache kommen; vielmehr werden einige Texte unterschiedlicher Art im Hinblick auf zeittypische Merkmale und besondere Eigenheiten besprochen, so dass sich e-xemplarisch Einblicke in die Historie der Literatur und der Möglichkeit des Umgangs mit ihr ergeben.
Der Vergegenwärtigung der größeren Zusammenhänge dient die Lektüre einer einbändigen Literaturgeschichte: Helmuth Nürnberger: Geschichte der deutschen Literatur, Bayerischer Schulbuchverlag, München 2006, 25. Aufl. Ihre Erarbeitung – vorbereitend zur Vorlesung oder parallel dazu – wird vorausgesetzt.
Anmeldung über Klips.
0203113 Modul 7: Seminar: Balladen
Do 12-14, F 414 - Beginn: 28.10.2010
Die Ballade ist eine zwischen den drei literarischen Grundformen stehende, primär aber dem Bereich der Lyrik zuzurechnende Gattung, in der meistens aktionsgeladene Geschichten vermittelt werden. Das Seminar wird anhand ausgewählter Beispiele einen Überblick zur Historie der Gattung im deutschsprachigen Raum erarbeiten. Textgrundlage: Deutsche Balladen, hg. v. H. Laufhütte, Reclam 8501.
Anmeldung über Klips bzw. - für die ‚alten’ Studiengänge - in der ersten Sitzung.
0203133 Modul 9: Seminar: Weihnachten in der Literatur
Do 10-12, F 314 - Beginn: 28.10.2010
Das Weihnachtsfest und sein Umfeld sind in der Literatur häufig thematisiert worden: als Zeit der Verheißung und des Aufbruchs, als Brennpunkt zur Ausleuchtung von Krisen, als Gegen-stand der Satire. Das Seminar wird diese Tradition an Beispielen analysieren; beginnen wollen wir mit dem Drama ‚Nora’ von H. Ibsen (Reclam 1257), das bis zur zweiten Sitzung gelesen sein muss.
Anmeldung über Klips bzw. - für die ‚alten’ Studiengänge - in der ersten Sitzung.
Lehrveranstaltungen im SS 2010
0203006 Literaturwissenschaftliches Hauptseminar: Gottlieb Konrad Pfeffel Fr 14-16 Uhr, E 113 Beginn: 16. April 2010
G. K. Pfeffel (1736 – 1809) war zeitweise ein sehr bekannter Dichter der Aufklärung - vor allem seiner Fabeln wegen -, ist aber inzwischen ziemlich in Vergessenheit geraten. Das Seminar soll als eine Art Rechercheveranstaltung angelegt werden: Unter Benutzung traditioneller und moderner Hilfsmittel – von altehrwürdigen Bibliographien bis zum Internet – sollen im ersten Teil des Seminars gruppenweise Informationen über seine Person, sein Werk und sein literarisches Umfeld zusammengetragen werden. Im zweiten Teil werden diese dann vorgestellt und diskutiert, so dass sich möglichst aufschlussreiche Einblicke in ein spezielles Gebiet der Literaturgeschichte und in die Möglichkeiten, es sich zu vergegenwärtigen, ergeben.
Die Anmeldung erfolgt in der ersten Sitzung.
0203007 Literaturwissenschaftliches Hauptseminar: Effi Briest
Fr 10-12 Uhr, E 413 Beginn: 16. April 2010
Theodor Fontanes später Roman zählt zu den populärsten und am häufigsten kommentierten Werken der deutschen Literaturgeschichte: Das Seminar wird ihn unter den verschiedensten Aspekten beleuchten, von Fragen zur Erzähl-struktur bis zu seiner Wirkungsgeschichte einschließlich der Verfilmungen. Die Kenntnis des Textes (Reclam 6961) wird bis zur zweiten Sitzung erwartet.
Die Anmeldung erfolgt in der ersten Sitzung. Die Studierenden der Kulturwissenschaft müssen sich über KLIPS anmelden.
0203008 Seminar für Studierende im Magisterstudiengang: Goethe Do 10-12 Uhr, F 522 Beginn: 15. April 2010
Die Veranstaltung ist speziell und ausschließlich für Studierende der Magisterstudiengänge gedacht. Wir wollen uns mit verschiedenen Werken jenes Schriftstellers befassen, der häufig als der ‚größte’ der deutschen Literatur-geschichte etikettiert wird. Am Beginn steht die gemeinsame Lektüre einiger Gedichte; der weitere Verlauf des Seminars wird mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern abgesprochen.
Die Anmeldung erfolgt in der ersten Sitzung.
0203110 Modul 7: Seminar: Liebeslyrik Do 12-14 Uhr, F 314 Beginn: 15. April 2010
Liebesgedichte aus verschiedenen Epochen der deutschen Literaturgeschichte sollen in diesem Seminar besprochen werden. Dabei gilt es, literaturhistorische Entwicklungen genereller Art – entsprechend den grundsätzlichen Zielen dieses Moduls – ebenso in den Blick zu nehmen wie Veränderungen in der Vorstellung von dem, was man unter ‚Liebe’ verstanden hat.
Textgrundlage: H. Wagener (Hrsg.): Deutsche Liebeslyrik (Reclam 7759).
Die Anmeldung erfolgt über KLIPS.
Lebenslauf
Dr. Helmut Schmiedt, Jg. 1950, ist Professor für Germanistik: Neuere Literaturwissenschaft am Institut für Germanistik der Universität Koblenz-Landau, Campus Koblenz. Er studierte in Bonn Germanistik, Geschichte und Politische Wissenschaft. Im Anschluss daran legte er das 1. (1975) und 2. Staatsexamen (1980) ab, wurde promoviert mit einer Arbeit über Karl May (1977) und habilitierte sich mit einer Untersuchung zur psychoanalytischen Dramenforschung (1984). Nach Lehrtätigkeiten an verschiedenen Universitäten bzw. Gesamthochschulen (Bonn, Hagen, Paderborn und Kassel) wurde er 1995 nach Koblenz berufen.