Ruanda-Reise: Vizepräsidentin für Forschung und Transfer stärkt internationale Kooperationen

Zu Besuch an der University of Rwanda: Einer der vielen Höhepunkte des Ruanda-Aufenthalts von Vize-Präsidentin Prof. Dr. Claudia Quaiser-Pohl, Prof. Dr. Michael Klemm und Siegmar Seidel. Foto: University of Rwanda
Zu Besuch an der University of Rwanda: Einer der vielen Höhepunkte des Ruanda-Aufenthalts von Vize-Präsidentin Prof. Dr. Claudia Quaiser-Pohl, Prof. Dr. Michael Klemm und Siegmar Seidel. Foto: University of Rwanda
Ende September reiste Prof. Dr. Claudia Quaiser-Pohl, Vizepräsidentin für Forschung und Transfer der Universität Koblenz, gemeinsam mit Siegmar Seidel, Geschäftsführer des Ruanda-Zentrums und des Büros für Afrika-Kooperationen, sowie Prof. Dr. Michael Klemm, Leiter des Instituts für Kulturwissenschaft und des seit 2019 laufenden landesweiten KuLaDig-Projekts, nach Ruanda. Ziel der Reise war es, bestehende Partnerschaften zu intensivieren und neue Kooperationen im Bereich Forschung und Transfer sowie zu den Themen Umweltschutz und Kulturerbe zu fördern.

Zu Beginn des Besuchs traf das Trio an der University of Rwanda in Kigali hochrangige Vertreter, darunter den Vice-Chancellor und den Deputy Vice-Chancellor in Charge of Cooperation. Die Gespräche konzentrierten sich auf den Ausbau der wissenschaftlichen Zusammenarbeit und den Studierendenaustausch, um beide Einrichtungen in Zukunft noch stärker miteinander zu vernetzen. Auch mit dem Principal des College of Agriculture, Forestry and Food Science und dem Dekan der School of Forestry wurden Wege zur Zusammenarbeit unter anderem in der nachhaltigen Land- und Forstwirtschaft besprochen.

Ein besonderer Schwerpunkt lag auf dem Besuch der Rwanda Cultural Heritage Academy und des Rwanda Development Board. In diesen Gesprächen erörterte das Team mit dem Generaldirektor der Cultural Heritage Academy, Robert Masuzera, Möglichkeiten der medialen Aufarbeitung des ruandischen Kulturerbes. Ziel ist es, das kulturelle Erbe Ruandas umfassend zu dokumentieren und digital aufzubereiten, um es für alle zugänglich zu machen, für künftige Generationen zu bewahren und den kulturellen Austausch zu fördern. Der Leiter der Tourismusabteilung und ein Mitarbeiter für Produktentwicklung des Rwanda Development Board unterstützten das Projektvorhaben und betonten dessen Potenzial zur Förderung des Kulturtourismus. „Die Bewahrung und Vermittlung kultureller Werte und Geschichte sind essenziell, um Identität zu bewahren und internationale Beziehungen durch gegenseitiges Verständnis zu stärken“, sagte Quaiser-Pohl.

Zusätzlich besuchte das Team das Karisoke Research Center am Ellen DeGeneres Campus, wo Quaiser-Pohl von der stellvertretenden Forschungsleiterin durch die Einrichtungen geführt wurde. Der Besuch bot einen Blick hinter die Kulissen der Gorilla-Forschung, die für den Erhalt dieser bedrohten Art von zentraler Bedeutung ist. Der Austausch über die laufenden Forschungsprojekte und den Schutz der Berggorillas verdeutlichte die wichtige Rolle der wissenschaftlichen Arbeit in der Biodiversitätsbewahrung.

Ein weiteres wichtiges Treffen fand mit dem Generaldirektor der Rwanda Forestry Authority, Concorde Nsengumuremyi, der in Koblenz promoviert wurde, sowie dem Forschungsleiter der Behörde statt. In diesem Gespräch wurden Strategien zur nachhaltigen Forstwirtschaft und zum Schutz natürlicher Ressourcen erörtert, um so eine Anknüpfung an das kürzlich abgeschlossene gemeinsame Projekt am Cyamudongo-Wald zu erreichen. „Die Zusammenarbeit mit der Rwanda Forestry Authority ist entscheidend für die Entwicklung effektiver Umweltstrategien, die sowohl ökologische als auch soziale Aspekte berücksichtigen“, so Quaiser-Pohl.

In einem intensiven Austausch mit der ruandischen Klinischen Psychologin und Psychotherapeutin, Therese Uwitonze, widmete sich Quaiser-Pohl auch den Themen Traumaarbeit und Genozid-Aufarbeitung. Der Austausch bildete die Grundlage für eine potenzielle Zusammenarbeit zur Förderung psychologischer Aufarbeitung und Heilung in der Gesellschaft und möglichen Studierendenpraktika in diesem Kontext.

Ein weiterer Höhepunkt war der Besuch des Nyandungu Eco-Parks, in dem Quaiser-Pohl mit der Parkleiterin über das Ziel des Parks, die Biodiversität zu schützen und den Naturschutz zu fördern, sprach. Aufbauend auf den Ideen von Herrn Seidel wurden Maßnahmen zur Bewahrung seltener Arten besprochen, und es wurde die Unterzeichnung eines Memorandums of Understanding (MoU) vereinbart, um die Projektideen gemeinsam weiterzuentwickeln.

Außerdem besuchte das Trio ein sehr beeindruckendes von der Staatskanzlei Rheinland-Pfalz und der Verbandsgemeinde Hachenburg finanziertes Agroforst-Projekt. Es wurde von Herrn Seidel initiiert und wird nun von einer ehemaligen ruandischen Teilnehmerin des ERASMUS+ Austausches der Universität Koblenz umgesetzt. Das Projekt fördert Menschen mit körperlichen oder geistigen Beeinträchtigungen und verbindet soziale Inklusion mit nachhaltiger Landnutzung. Die lokale Projektmitarbeiterin stellte das Vorhaben vor Ort in Anwesenheit der Projektbeteiligten vor und betonte, wie diese Initiative die Lebensbedingungen der Gemeinschaft durch eine nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen verbessert.

Die Reise spiegelt die vielseitigen Forschungs- und Transferaktivitäten der Universität Koblenz in Ruanda wider, die auf der langjährigen Partnerschaft des Landes Rheinland-Pfalz mit Ruanda aufbauen und unter anderem nachhaltige Projekte zur Bewahrung des natürlichen und kulturellen Erbes unterstützen. Quaiser-Pohl zeigte sich beeindruckt von den zahlreichen Anknüpfungspunkten für eine Ausweitung der internationalen Zusammenarbeit in Forschung und Transfer. „Diese lassen sich in hervorragender Weise auch für den interdisziplinären Austausch und für weiterführende interdisziplinäre Kooperationen nutzen“, betonte die Vizepräsidentin.

Bild mit traditionellen Korbprodukten aus Ruanda als Gastgeschenk an die Vizepräsidentin für Forschung und Transfer.
Treffen mit dem Rwanda Development Board, Abteilung Tourismus: Austausch über die Möglichkeiten der medialen Aufarbeitung des ruandischen Kulturerbes.
Zu Besuch bei einem Projekt, das Menschen mit körperlichen oder geistigen Beeinträchtigungen fördert und soziale Inklusion mit nachhaltiger Landnutzung verbindet.

Datum der Veröffentlichung
Fachliche AnsprechpartnerinProf. Dr. Claudia Quaiser-Pohl
Vizepräsidentin für Forschung und Transfer Universität Koblenz Universitätsstraße 1 56070 Koblenz
vize-forschung@uni-koblenz.de0261 2871700
PressekontaktChristoph Asche
Referent Kommunikation Universität Koblenz Universitätsstraße 1 56070 Koblenz
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