Neue Junior-Professorin für Organische Chemie – Bioorganische Chemie

Der an der Universität Koblenz neu geschaffene Forschungsbereich der Bioorganischen Chemie stellt den Grenzbereich zwischen der Organischen Chemie und der Biochemie dar. Hier steht unter anderem die organische Synthese von Biomolekülen zur Erforschung von Fragenstellungen mit biologischer und/oder physiologischer Relevanz im Fokus.

Passend dazu beschäftigt sich die 30-jährige aktuell mit der Erforschung der molekularen Ursache von Hämolyse-assoziierten Blut-Gerinnungsstörungen, wie sie beispielsweise als Folge von Blut-Transfusionen oder bei hämolytischen Erkrankungen wie der Sichelzellanämie auftreten können. In den dazugehörigen, durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) und die Gesellschaft für Thrombose- und Hämostaseforschung (GTH) geförderten Projekten wird die Interaktion des Moleküls „Häm“ mit Biomolekülen wie Peptiden und Proteinen, insbesondere Gerinnungsproteinen, sowie Blutzellen wie zum Beispiel Thrombozyten untersucht. Im Zentrum dieser Untersuchungen steht die organische Synthese von Protein-abgeleiteten Oligo- und Polypeptiden, die anschließend über verschiedene bioanalytische Methoden gereinigt und charakterisiert werden. Die Analyse von Protein/Peptid-Ligand-Wechselwirkungen erfolgt schließlich über verschiedene biophysikalische Methoden sowie Techniken der klinischen Chemie und Diagnostik.

Künftig möchte sich Hopp darüber hinaus mit ihrer Expertise im Bereich der Peptidchemie und Bioanalytik in den Profilbereich Wasser bzw. die Forschungsinitiative „Indirekte Effekte anthropogener Stressoren in Ökosystemen“ des Fachbereichs Mathematik / Naturwissenschaften der Universität Koblenz integrieren und eigene, neue Ansätze einbringen sowie initiieren.

Durch die enge Verknüpfung von Forschung und Lehre will die gebürtige Kölnerin im einen oder anderen Studierende den Forschergeist wecken. In ihrer Lehre stellt sie daher, wo möglich, den Bezug zu aktuellen Forschungsergebnissen und Fragestellungen her. Mit dieser Art der forschungsorientierten Lehre möchte Hopp auch eine Sensibilisierung und Förderung einer kompetent-kritischen, wissenschaftlichen Haltung der Studierenden gegenüber aktuellen, wissenschaftlichen Fragestellungen ermöglichen. Dies soll gleichzeitig den nachhaltigen Lernprozess unterstützen.

Die Weiterentwicklung der neuen Universität sieht die Chemikerin als eine große Chance für alle Beteiligten und für das Forschungsprofil der Universität Koblenz an. Durch ihren Forschungsbereich der Bioorganischen Chemie will sie einen Beitrag zur Stärkung und zum Ausbau der Forschungsaktivitäten und Schwerpunktbildung des Fachbereichs Mathematik / Naturwissenschaften leisten und eng mit den anderen Institutsmitgliedern und regionalen Institutionen zusammenarbeiten. Darüber hinaus versucht Hopp, durch die Fortführung ihrer internationalen Kooperationen und die Beteiligung an Fachkongressen einen Beitrag zur Erhöhung der Sichtbarkeit der neuen Universität Koblenz zu leisten.

Zur Person

JProf. Dr. Marie-Therese Hopp studierte die Fächer Chemie und Biologie mit dem Abschluss Master am Campus Koblenz der damaligen Universität Koblenz-Landau. An der Universität Bonn promovierte sie zum Dr. rer. nat. im Fach Pharmazie und war anschließend dort als Postdoktorandin in der Pharmazeutischen Biochemie und Bioanalytik tätig. Bereits von April 2020 bis März 2023 war Hopp Lehrbeauftragte für Chemie am Campus Koblenz der damaligen Universität Koblenz-Landau, ab 1. Januar 2023 der neuen Universität Koblenz.

In ihrer Freizeit hält sich Hopp am liebsten in der Natur auf. Sie geht gerne wandern, vor allem in Begleitung ihrer Hunde oder mit Eseln. Außerdem hat sie eine große Leidenschaft für Musik. So spielt sie verschiedene Instrumente im Verein und in Projektorchestern.