Leseförderprojekt „Leseband L“ in Rheinland-Pfalz gestartet

Als Resultat auf die schwachen Leseleistungen im Grundschulbereich haben unterschiedliche Bundesländer verbindliche Lesezeiten im Schulalltag etabliert. Bei einem sogenannten „Leseband“ wird zusätzlich zum normalen Schulunterricht eine verbindliche Lesezeit fest in den Stundenplan integriert, die sich dann wie ein Band durch die Schulwoche zieht.
Die Erfolgsaussichten solcher Lesebänder sind vielversprechend – schnell kam daher in der wissenschaftlichen Community die Frage auf, ob Lesebänder auch dort eingesetzt werden können, wo Kinder nur mit den allergrößten Anstrengungen Lesen lernen: an Schulen mit dem Förderschwerpunkt Lernen.
Mit dem „Leseband L“ wird daher nun erstmalig in Deutschland ein Leseband für Förderschulen mit dem Schwerpunkt Lernen umgesetzt. Das Interesse an der Auftaktveranstaltung war dementsprechend groß: Bereits am Morgen füllte sich der Campus mit zahlreichen engagierten Förderschullehrkräften aus ganz Rheinland-Pfalz. An dem insgesamt drei Jahre umfassenden Projekt nehmen bereits in der ersten Projektkohorte 31 Förderschulen mit insgesamt 88 Schulklassen teil.
Eröffnet wurde die Veranstaltung mit Grußworten des Dekans des Fachbereich 1, Prof. Dr. Oliver Dimbath, sowie der Vizepräsidentin für Studium und Lehre, Prof. Dr. Constanze Juchem-Grundmann. Anschließend stellte Prof. Dr. Benjamin Jakob Uhl die inhaltliche Konzeption und Zielsetzung des Projekts vor, das auf den drei Säulen 1. Digitale Leseförderung, 2. Adaptive Sprachförderung sowie 3. Eröffnung literar-ästhetischer Erfahrungs- und Genussmomente durch Erstleseliteratur basiert.
In anschließenden praxisorientierten Workshops konnten die Teilnehmer der Auftaktveranstaltung diese Projektsäulen inhaltlich vertiefen. Dabei entstand ein lebendiger und gewinnbringender Austausch, bei dem Erfahrungen geteilt, Ideen entwickelt und neue Kontakte geknüpft wurden.
Zum feierlichen Abschluss des Tages wurden umfangreich ausgestattete Bücherkisten übergeben. Diese enthalten eine vielfältige Auswahl an Erstleseliteratur sowie didaktisch aufbereitetes Begleitmaterial und sollen die praktische Umsetzung an den Schulen unterstützen.
Mit dieser Auftaktveranstaltung wurden ein wichtiger Grundstein gesetzt: Das „Leseband L“ soll mit einer Projektdauer von drei Jahren langfristig dazu beitragen, die Lesekompetenz der Schüler*innen aller 72 Förderschulen mit dem Förderschwerpunkt Lernen im Bundesland Rheinland-Pfalz zu stärken. Mit Zuversicht, aber auch mit realistischen Herausforderungen, blicken das Projektteam und alle Beteiligten motiviert auf die kommenden Schritte.






