DigiLabs 2024: Konferenz zur Digitalisierung in der öffentlichen Verwaltung tagte an der Universität Koblenz
Zu der zweitägigen Konferenz, die von der Forschungseinrichtung Innovation Mine e.V. gemeinsam mit der Universität Koblenz ausgerichtet wurde, waren zahlreiche Expert*innen nach Koblenz gekommen. Darunter waren Staatssekretär Dr. Fedor Ruhose, Beauftragter der Landesregierung für Informationstechnik (CIO) und Digitalisierung (CDO) in Rheinland-Pfalz, Dr. Michael Scherz, Botschaftsrat der Österreichischen Botschaft in Berlin, Christian Rupp, Vorstandsvorsitzender Innovation Mine e.V. und Prof. Dr. Peter Loos, Institutsleiter für Wirtschaftsinformatik (IWi) im Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI). Per Video zugeschaltet war zudem Alexander Schweitzer, Noch-Landesminister für Arbeit, Soziales, Transformation und Digitalisierung und baldiger Ministerpräsident des Landes Rheinland-Pfalz.
In seiner Keynote betonte Dr. Fedor Ruhose, dass für eine gelingende Transformation im öffentlichen Sektor viele Bausteine zusammenwirken müssten, von der eID bis hin zur DeutschlandID. Es brauche, so Ruhose in seinem Vortrag, eine Deutschland-Architektur für die digitale Vernetzung im föderalen System. Ruhose erklärte, Deutschland benötige „ein anderes IT-Architekturbild“, um das Zusammenwirken organisatorisch, rechtlich, technisch und von den Nutzenden her zu denken. Interoperabilität und Standards seien zentrale Bausteine, damit Systeme in den vernetzten Strukturen „miteinander sprechen“ könnten, so Ruhose.
Im Anschluss an die Begrüßungsreden waren beide Konferenztage gefüllt mit lebhaften Keynotes, Workshops, Podiumsdiskussionen und Präsentationen von konkreten Anwendungsbeispielen aus dem Alltag der digitalen Transformation. Neben Expert*innen aus der DACH-Region gaben auch digital zugeschaltete Innovation Labs aus Georgien und Aserbaidschan spannende Einblicke in die Digitalisierung der Verwaltung ihrer Heimatländer. Veranstaltungen zur Kommune von Morgen („Smart City“), zu Unternehmenslösungen im Bereich „Ende-zu-Ende-Digitalisierung“, zu „KI as a Service“ und zu „eGovernment 4.0“ komplettierten die Konferenz.
Prof. Dr. Maria A. Wimmer, Leiterin der Forschungsgruppe E-Government an der Universität Koblenz und Mitorganisatorin der DigiLabs24, erklärte angesichts der digitalen Herausforderungen im öffentlichen Sektor: „In meiner Forschungsgruppe beschäftigen wir uns massiv mit dem Thema Digitale Transformation der öffentlichen Verwaltung. Unser Anspruch ist es dabei, digitale Lösungen als digitales Ökosystem zu denken und damit ganzheitlich zu gestalten. Der Faktor Mensch ist dabei zentral, um diesen Wandel zu gestalten.“
Dass es noch viele Baustellen gibt, die umgesetzt werden müssen, um digitale Verwaltungsleistungen Ende-zu-Ende digital zu ermöglichen und das Once-Only Prinzip zu ermöglichen, darüber waren sich die Teilnehmer*innen einig. „Dafür müssen auch die drei Ws eng zusammenarbeiten, also die Welt der Verwaltung, die Wirtschaft und die Wissenschaft“, forderte daher Christian Rupp von Innovation Mine und Mitorganisator der DigiLabs24 in Rheinland-Pfalz.
„Fast wie bei Google“ müsse die User Experience der öffentlichen IT-Services gestaltet sein, erklärte Ruhose. Bei Behördengängen müsse es zudem künftig möglich sein, online statt persönlich zu erscheinen.
Prof. Dr. Stefan Wehner, Präsident der Universität Koblenz, wies auf die herausragenden Kompetenzen an der Universität Koblenz im Bereich des Einsatzes von Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) im öffentlichen Sektor hin. „Digitalisierung und Digitale Transformation in der öffentlichen Verwaltung sind zentrale Herausforderungen in Deutschland und global. Damit diese gelingen kann, braucht es ausgezeichnete Forschung und wissenschaftliche Begleitung. Mit dem Forschungsbereich E-Government leisten wir an der Universität Koblenz einen wichtigen Beitrag, um die Zusammenhänge zwischen Organisation, Mensch und Technik zu begreifen und zu gestalten.“