Didaktik der Mathematik (Primarstufe)

Didaktik der Mathematik (Primarstufe)

K. Winkel

Herzlich willkommen auf der Seite der Arbeitsgruppe Didaktik der Mathematik in der Primarstufe!

Team

Forschung

Die Forschung unserer Arbeitsgruppe ist interdisziplinär ausgerichtet und im Themenverbund „Bildung – Digitalisierung – Heterogenität“ der Universität Koblenz verortet. Was uns bewegt, ist zu erforschen, wie sich fachliches und fachübergreifendes Lernen in der Grundschule lernwirksamer gestalten lässt und gleichzeitig der zunehmenden Heterogenität im Grundschulunterricht besser gerecht werden kann. Besonderes Potenzial sehen wir dabei im zielgerichteten Einsatz digitaler Medien, in der Förderung prozessbezogener mathematischer Kompetenzen wie Argumentieren, Kommunizieren und Darstellen sowie in der Förderung fachübergreifend relevanter Kompetenzen wie Selbstregulation, Metakognition und Arbeitsgedächtnis. Unser Anspruch ist es, über die enge Vernetzung von Forschung, Lehre & Praxis gleichzeitig international sichtbar zur Lehr-Lern-Forschung beizutragen sowie konkret zur Weiterentwicklung der Unterrichtspraxis vor Ort. Forschungsmethodisch arbeiten wir dafür sowohl designbasiert (z. B. zu digitalen Medien oder zu Unterrichtsdiskursen) als auch evidenzbasiert (z. B. mit randomisiert kontrollierten Studien in Grundschulen in Rheinland-Pfalz und South Australia).

Kombinatorik trifft Robotik - Lernroboter im Mathematikunterricht der Grundschule

Seit der Veröffentlichung der neuen KMK-Bildungsstandards 2022 sollen im Mathematikunterricht der Grundschule neben mathematischen Kompetenzen auch informatische Kompetenzen fächerintegriert gefördert werden. Wie das im Grundschulunterricht umsetzbar ist, ist bisher jedoch kaum erforscht.

In unserer Arbeitsgruppe sind wir dabei, mit einem designbasierten Forschungsansatz entsprechende Lernumgebungen zu entwickeln und sie in der Grundschulpraxis zu evaluieren. Mit kleinen, von Kindern programmierbaren Robotern erforschen wir, wie sich prozessbezogene Kompetenzen wie Problemlösen und Argumentieren in einer Lernumgebung zur Kombinatorik lernwirksam fördern lassen.

Selbstregulation lehren im Grundschulunterricht

Selbstregulation als Schlüsselkompetenz hat einen großen Einfluss auf den fachlichen und überfachlichen Bildungserfolg. Zahlreiche Studien belegen, dass sich diese Fähigkeit gezielt trainieren lässt. Kaum Evidenz gibt es jedoch dazu, wie sich Selbstregulation im Grundschulunterricht niedrigschwellig und lernwirksam stärken lässt. Zusammen mit Kollegen konnten wir in einer randomisiert-kontrollierten Studie mit über 500 Mainzer Grundschulkindern nachweisen, dass bereits eine 5-stündige Selbstregulationsintervention im Grundschulunterricht nachhaltige Effekte auf die adressierten Lesekompetenzen und das Selbstregulationsverhalten der Kinder im Klassenraum ein Jahr später hat. Aufbauend auf der Studie, die wir in der Zeitschrift Nature Human Behaviour veröffentlicht haben (Schunk et al. 2022) entwickeln wir in interdisziplinärer und internationaler Zusammenarbeit unsere Unterrichtskonzepte zum Lehren von Selbstregulation weiter, um sie auf neue unterrichtliche Kontexte in anderen Ländern, anderen Jahrgangsstufen und anderen Fächern zu übertragen. Gemeinsam mit australischen Forschenden sind wir dabei, eine randomisiert-kontrollierte Studie Grundschulkindern durchzuführen, um die Übertragbarkeit und die Wirkmechanismen der Selbstregulationsintervention genauer zu verstehen.

Gefördert wird das Projekt (PI: Prof. Sally Brinkman) vom Bildungsministerium in Südaustralien und dem dortigen National Health and Medical Research Council. Weitere interdisziplinäre Nachfolgeprojekte in rheinland-pfälzischen Grundschulen sind aktuell in Planung.

Die Rolle des Arbeitsgedächtnisses beim Mathematiklernen

Kinder mit besonderen Schwierigkeiten beim Mathematiklernen haben nicht nur Probleme beim Erwerb mathematischer Basiskompetenzen, sondern signifikant häufiger auch beim Arbeitsgedächtnis. Die Aufgabe des Arbeitsgedächtnisses ist es, temporär mehrere Informationen zu behalten und miteinander zu verknüpfen. Aufgrund seiner sehr begrenzten Kapazität wird das Arbeitsgedächtnis auch als Nadelöhr des Lernens bezeichnet. Wenn sie schnell erschöpft ist, hat das im Mathematikunterricht negative Effekte z. B. beim Merken von Zwischenergebnissen, beim Einsatz flexibler Rechenstrategien, beim Sachrechnen oder beim mathematischen Problemlösen. Jüngere Forschung zeigt jedoch, dass das Arbeitsgedächtnis gezielt trainierbar ist.

In interdisziplinärer Zusammenarbeit untersuchen wir, wie Arbeitsgedächtnis und frühe mathematische Fähigkeiten zusammenhängen und welche Effekte ein digitales adaptives Arbeitsgedächtnistraining z. B. auf die Geometrieleistung von Grundschulkindern hat.

Lehre

Um Kindern mit Schwierigkeiten beim Mathematiklernen genauso gerecht zu werden wie mathematisch begabten Kindern, ist vertieftes Wissen zu mathematischen Lehr-Lern-Prozessen erforderlich. Im Studium möchten wir unsere Studierenden darauf vorbereiten, später als Grundschullehrkraft Mathematik gut unterrichten zu können.
In unserer Lehre haben wir den Anspruch, Theorie, Empirie und Praxis sowie mathematisches Fachwissen und fachdidaktisches Wissen miteinander zu verknüpfen. Und wir möchten für die Schönheit und die Nützlichkeit der Mathematik begeistern!
Gute Lehre liegt uns sehr am Herzen. Wir freuen uns daher, dass bereits mehrere Vorlesungen und Seminare unserer Arbeitsgruppe mit dem Lehrpreis des Fachbereichs ausgezeichnet wurden. An dieser Stelle vielen Dank an alle Studierenden, die aktiv dazu beitragen!

Abschlussarbeiten

Falls Sie Interesse haben, in der Didaktik der Mathematik für die Primarstufe eine Bachelor- oder Masterarbeit zu schreiben, finden Sie hier einen kurzen Überblick zum Ablauf:

  1. Einschreiben im Olat-Kurs "Abschlussarbeiten (BA+MA) in Didaktik der Mathematik am MI"
  2. Unverbindliche Anmeldung im Olat-Kurs mit Angabe von Wünschen zur Betreuungsperson, zum Thema, vorläufiger Fragestellung
  3. Informationsveranstaltung besuchen zum Beginn oder zum Ende eines Semesters
  4. Exposé einreichen innerhalb eines Monats
  5. Betreuungszusagen erteilen wir nach Sichtung aller fristgerecht eingereichten Exposés. Die Annahme hängt von Qualität und Passung Ihres Exposés und von unseren freien Betreuungskapazitäten ab.
  6. ADD-Anzeige Ihrer wissenschaftlichen Untersuchung spätestens 3 Wochen vor Beginn in der Schule
  7. Verbindliche Anmeldung der Abschlussarbeit nach der Rückmeldung zum Exposé
  8. Abschlussarbeiten-Kolloquium: Hier findet in Präsenz unser wissenschaftlicher Austausch und die Betreuung während der Bearbeitung statt.

Alle Lernmaterialien, die Sie für Ihre Abschlussarbeit brauchen, können Sie in unserer mathematikdidaktischen Lernwerkstatt oder im ZIMT ausleihen

Kontakt

Ihre Fragen klären wir gerne persönlich vor Ort. Sprechen Sie uns einfach im Anschluss an unsere Lehrveranstaltung an!

Per Mail erreichen Sie unsere Arbeitsgruppe unter: mathe-primar(at)uni-koblenz.de.

Unser Sekretariat im Mathematischen Institut erreichen Sie unter: mathe(at)uni-koblenz.de.