Beschichtungen
Warum Oberflächen
Im Jahr 2007 erhielt Gerhard Ertl den Nobelpreis für Chemie für seine Studien von chemischen Verfahren auf festen Oberflächen. Mit dieser Grafik wurde damals die Wichtigkeit von Oberflächenvorgängen zusammengefasst.
Wenn etwas eine Funktion hat, dann haben oft Oberflächenvorgänge etwas damit zu tun. Dies sind beispielsweise die Katalyse zur Produktion (rechts) und zur Entsorgung (links) und die Halbleiterproduktion (halb rechts).
Leider sind Oberflächen auch daran beteiligt, wenn etwas kaputt geht, beispielsweise die Ozonschicht (halb links) oder durch Korrosion (mittig).
Oberflächenvorgänge sind von extremer Wichtigkeit, aber immer noch wenig verstanden. Der materialwissenschaftliche Schwerpunkt des Campus Koblenz gehen viele dieser Fragen an.
Jede Oberfläche ist etwas besonderes, denn sie trennt das Innen vom Außen und verbindet diese beiden Bereiche miteinander. Für die gezielte Untersuchung von Oberflächen und deren speziellen Aufbauvorgängen – z.B. Beschichtung - und Abbauvorgängen – z.B. Korrosion - ist es nötig die Umgebung zu kontrollieren. Am einfachsten ist dies, indem man sie entfernt, also ein Vakuum erzeugt.
Um diese Aufgabe etwas anschaulicher zu machen: Ein Würfel mit der Kantenlänge ein Zentimeter hat ein Volumen von einem Milliliter. Ist dieser mit Luft gefüllt, befinden sich in diesem mehr als zehn Milliarden Milliarden Teilchen (1019). Die Oberfläche einer Wandfläche des Würfels (ein Quadratzentimeter ist eine typische Probengröße) besitzt nur etwa eine Million Milliarden Teilchen (1015). Die Umgebung ist also in der „Überzahl“ und bestimmt somit das Verhalten des Systems. Pumpt man nun solange die „Luft“ aus dem Würfel, bis das Ultrahochvakuum erreicht ist, befinden sich nur noch etwa eine Million Teilchen (106) im Würfel, die Teilchen an der Oberfläche sind nun deutlich in der „Überzahl“ – eine Analyse der Oberfläche ist nun möglich.
Forschung
Unsere Froschungstätigkeiten liegen in folgenden Gebieten
Infrastruktur
M015 UHV Labor
Das neue Labor M015 ist der Oberflächenforschung gewidmet. Drei Vakuumkammern bieten Möglichkeiten zur Aufbringung einer Vielzahl von Materialien auf Oberflächen und zahlreiche Analyseoptionen. Eine Kammer dient hauptsächlich der Untersuchung der Effekte der nichtlinearen Oberflächenreaktionen. Die zweite Kammer ist eine vollautomatisierte Vakuumkammer, in der zurzeit die Wechselwirkung zwischen Kunststoffen und thermischer Wasserstoffatome untersucht wird. Die dritte Kammer wurde errichtet, um experimentelle Versuche im Rahmen der Beschichtung mit diamantähnlichen Kohlenstoffen auf Kunststoffen zu ermöglichen. Hier werden die ablaufenden Prozesse während der Beschichtung erforscht.
G504
Das AFM (Omicron UHVSTM-#27) steht in Raum G504. Es wurde für unsere mikroskopischen Studien an Materialien im Mikro- und Nanobereich in Bezug auf Rauhheit, Topografie, Glätte, Körnung usw. unter normalen Umweltbedingungen umgebaut.
G411
G411 ist ein Labor für vorbereitende Arbeiten. Eine Forschungsreihe beschäftigt sich mit dem Testen und Verbessern von biobasierten Rostschutzmitteln. Liste von Titeln, Namen, Abstrakt und Veröffentlichungen Des Weiteren liegt unser Augenmerk auf Außerdem Die biobasierte Generation von Metall-Nanopartikeln im Vergleich zu Mikroorganismen zählt ebenfalls zu den schwerpunktmäßig betriebenen Forschungen in diesem Labor.