Flechtenflora und -vegetation in Rwanda und Kenya

Ein ausgesprochenes Forschungsdefizit liegt im Bereich von Struktur und Dynamik epiphytischer Moose und Flechten Afrikas sowie ihrer Vergesellschaftungen. Gerade Moose und Flechten versprechen einen hohen Aussagewert als Bioindikatoren, da sie sehr empfindlich auf Veränderungen des Mikroklimas und der Luftgüte reagieren. Aus Mitteleuropa liegen zahlreiche Arbeiten zu diesem Thema vor (vgl. u.a. Frahm 1998, Gilbert 1968, Hawksworth & Rose 1970), während in den Tropen vielfach nicht einmal das Arteninventar bekannt ist. Für Ost-Afrika liegt eine Übersicht der Großflechten (Swinscow & Krog 1988) vor.

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Ramalina hoehneliana, Rwanda

Everniopsis trulla, Rwanda

Im Rahmen einer Epiphytenkartierung in Rwanda wurden die Flechten intensiv untersucht. Über Rwanda liegen praktisch kaum Daten zur Flechtenflora vor und daher soll in den nächsten Jahren zumindest ein vorläufige Übersicht erstellt werden. Von den abgebildeten Arten kommt Ramalina hoehneliana in den Trockenwäldern Ost-Rwanda (Akagera-Park) meist auf bewaldeten Kuppen vor, während Everniopsis trulla, Lobaria pulmonaria und Usnea exasperata auf den Nebelwald beschränkt sind.

Lobaria pulmonaria, Mt. Elgon

Usnea exasperata, Mt. Elgon, Rwanda