ProtectFish

ProtectFish

Protecting threatened river fish against predation

Projekthomepage der Arbeitsgruppe Fließgewässerökologie Universität Koblenz - zur zentralen Homepage des Projektes ProtectFish geht es hier

Hintergrund

Aufgrund verschiedener anthropogener Einflüsse verzeichnen Süßgewässerökosysteme einen Biodiversitätsrückgang. Die Bestände der einst in Rheinland-Pfalz weit verbreiteten Europäischen Äsche gehen seit Mitte der 1980er Jahre stark zurück. Heute ist die Äsche (Thymallus thymallus) - namensgebend für die Äschenregion - als stark gefährdet gelistet. Gleichzeitig sind die Bestandsdichten des Kormorans in Europa Europa stark angestiegen. Der Kormoran befindet sich inwischen in einem guten Erhaltungszustand und kann die Fischbestände von kleineren Fließgewässern stark beeinflussen.

Im EU-geförderten Projekt ProtectFish untersuchen wir den Einfluss von Prädation durch Kormorane auf Äschenbestände. Es sollen mögliche Schutzmaßnahmen entwickelt und getestet werden. Außerdem wird der aktuelle Populationsstatus von Kormoranen und Äschen in der EU abgeschätzt. Hierfür arbeiten wir eng zusammen mit verschiedenen Europäischen Partnern.

Bild: Stefan Tannenberg

Bedeutung der Kormoranprädation für die Bestandsentwicklung von Fischen

Im Projekt wird unter anderem untersucht, ob sich eine Reduktion des Kormoranprädationsdrucks positiv auf die Bestände der Europäischen Äsche auswirkt, oder ob andere Faktoren wie zum Beispiel eine reduzierte Habitatqualität oder Habitatverfügbarkeit die Bestände limitiert. In einem Experiment an 5 Fließgewässerstrecken soll analysiert werden ob ein Übernetzen von vulnerablen Fischhabitaten zu einem Anstieg der Fischbestände führt. Geplant sind im Rahmen des Projektes dazu experimentelle Übernetzungen in 5 Gewässern, regelmäßige Elektrobefischungen dieser Strecken und unübernetzter Referenzstrecken zur Fischbestandskontrolle sowie eine Abschätzung des Kormoranprädationsdrucks.

Methodentest: Übernetzung des Altarms Stein-Wingert (Nister)

Großskalige Studien an der Nister zeigten die Bedeutung der Nase für die Qualität der Mittelgebirgsflüsse. Zum Schutz der Nasenbestände an der Nister wird im Herbst/Winter 2024 einen Versuchsaufbau getestet, der den Einflug des Kormorans verringern soll. Dazu wird die Nister auf einer Strecke von etwa 600 m Strecke mit dünnen Seilen überspannt.

Außerdem wird der Altarm Stein-Wingert, in den sich die Nasen im Winter zurückziehen, mit einem grobmaschigen Netz überspannt. Damit soll das Winterquartier der Nasen vor Kormoranfraß geschützt werden. Wildkameras werden installiert, um eine Abschätzung des Prädationsdrucks zu erhalten. In einer Fallstudie wird das Material der Kameras analysiert und mit Daten verglichen, die im Rahmen vorheriger Projekte gesammelt wurden. Anhand der Daten wird der Erfolg der Benetzung bewertet und es werden Maßnahmen für das weitere Management diskutiert.

Aufbau des Netzes (Bild: Stefan Tannenberg).

Versuchsaufbau im Winterquartier der Nasen.

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Drohnenaufnahme der zu überspannenden Gewässerstrecke (Bild: Stefan Tannenberg).

Aktuelles

"Wie ein Netz die Fische in der Nister schützen soll" - Artikel in der Westerwälder Zeitung - 21.11.2024.

"Netz über Nister soll Fische vor Räubern schützen" - Beitrag SWR Landesschau - 29.11.2024.

Kontakt

Das ProtectFish-Projekt wird vom Forschungs- und Innovationsprogramm "Horizon Europe" der Europäischen Union finanziert (grant agreement Nr. 101134976). Projektlaufzeit 1. Juli 2024 - 30. Juni 2028.