TOOP

The Once-Only Principle Project (TOOP)

Das TOOP Projekt ist eine Fortführung der Interoperabilitäts- und Vereinfachungsbestrebungen entlang der sogenannten Large-Scale Pilotprojekte der Europäischen Kommission. TOOP hat zum Ziel, die administrativen Hürden für Unternehmen zu reduzieren, indem Interoperabilitätsbausteine für die Einmaldatenerfassung und Wiederverwendung bereits bei Behörden gespeicherter Daten entlang des Once-Only-Prinzips (OOP) europaweit umgesetzt werden. Dafür entwickelt TOOP eine föderale Infrastruktur für grenzüberschreitende Kommunikation. Diese Infrastrukturbausteine werden in drei Pilotbereichen getestet (E-Services, Business Registers, Schiffsdokumente). Die Forschungsgruppe E-Government ist an der Entwicklung der föderalen Infrastruktur und dem Pilotbereich E-Services beteiligt. Ebenso bildet sie eine Schnittstelle des Wissensaustausches zwischen den OOP Projekten TOOP und SCOOP4C, sowie ESPDint und dem Vorgängerprojekt e-SENS.

Grundgedanke hinter dem TOOP Projekt und dem Once-Only-Prinzip ist, dass die strukturierte Weitergabe und Verteilung von Daten mit weniger Aufwand und Kosten verbunden ist, als die mehrfache Erfassung derselben Daten an unterschiedlicher Stelle. Daher soll jede Information von Behörden nur ein einziges Mal aufgenommen werden und danach sicher und strukturiert an jede andere Stelle weitergeleitet werden, die diese Informationen braucht. Auf diese Weise sparen nicht nur die Behörden bürokratischen Aufwand bei der Verwaltung, sondern auch Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen, die nicht mehr gezwungen sind, Zeit damit zu verbringen, redundante Daten erneut an andere Stelle zu hinterlegen.

Dementsprechend muss die TOOP Architektur eine skalierbare und sichere Lösung darstellen, mit der eine Vielzahl von Systemen grenzübergreifend verbunden werden können. Dabei müssen Sicherheitsvorschriften sowie Datenschutzbestimmungen sowohl auf nationaler als auch grenzüberschreitend auf europäischer Ebene beachtet werden. Somit strebt das TOOP Projekt an eine innovative, europaweite Architektur an, die Verbindungen zwischen Verbraucheranwendungen (Data Consumer) und Datenquellen (Data Provider) sicher herstellen kann, ohne bestehende nationale Infrastrukturen zu behindern.

Anschließend soll diese entwickelte Architektur für mindestens zwölf Monate in drei Pilotbereichen unter realen Bedingungen getestet werden. Abschließend sollen die Ergebnisse der Piloten evaluiert werden, um mögliche Chancen und Probleme der Architektur zu finden, auf Basis derer die Architektur in Zukunft angepasst werden kann.

Pilotbereiche

Grenzübergreifende Services für Wirtschaftsteilnehmer

Da viele öffentlichen Behörden elektronische Services für Wirtschaftsteilnehmer aus verschiedenen Ländern anbieten müssen, soll innerhalb dieses Piloten gezeigt werden, wie die TOOP Architektur unternehmensrelevante Informationen sammeln und nutzen kann. Besonders relevant sind dabei die Teilnahme an öffentlichen Vergabeverfahren über Grenzen hinweg, grenzübergreifende Geschäftsbeziehungen zwischen Unternehmen oder das grenzüberschreitende Bereitstellen verwaltungstechnischer Dienstleistungen. Der hierbei erwartete Effekt soll Kosten und Aufwand für Wirtschaftsteilnehmer und Behörden gleichermaßen senken.

Verwaltung und Aktualisierung von verbundenen Unternehmensdaten

Nach geltenden EU-Richtlinien sowie nationalem Recht sind Unternehmensdaten momentan im Wirtschaftsregister des jeweiligen Landes gespeichert. Insbesondere wurden in der BRIS-Verordnung (Richtlinie 2012/17/EG) Regeln für die grenzüberschreitende Aktualisierung festgelegt, die den Austausch zwischen nationalen Unternehmensregistern regeln, um Daten über Beteiligungsgesellschaften, die an grenzüberschreitenden Zusammenschlüssen beteiligt sind, oder mit Zweigstellen im Ausland abzustimmen.

Durch diese Verpflichtungen entsteht ein hoher Verwaltungsaufwand, sowohl für Unternehmen als auch für Behörden. TOOP reagiert darauf, indem Dienste angeboten werden, die es ermöglichen bei Bedarf auf Unternehmensregisterdaten zuzugreifen und bei Änderungen auf diese hinzuweisen. Dieser Änderungsbenachrichtigungsdienst wird den bestehenden BRIS-Aktualisierungsdienst erweitern und auf den derzeit in mehreren Mitgliedstaaten verfügbaren „Ereignisbenachrichtigungsdiensten“ aufbauen.

Online Schiffs- und Besatzungszertifikate

Zertifikate für Schiffe und deren Besatzungen werden momentan papierbasiert ausgestellt und verwaltet von der jeweiligen nationalen Schifffahrtsverwaltung. Um diese veralteten, bürokratischen Prozesse aufzubrechen, soll TOOP die Datenbanken der verschiedenen nationalen Schifffahrtsbehörden verbinden und autorisierten Nutzern Zugriff darauf gewähren. Weiterhin sollen die Ausstellung und Verwaltung der entsprechenden Zertifikate online ermöglicht werden. Somit sollen alle relevanten Behörden und sonstigen Teilnehmer, wie Hafenverwaltungen, Küstenwachen, Zoll und Polizei, jederzeit in der Lage sein, alle relevanten Zertifikate online einzusehen.


Förderungen & Partnerschaften


Partnerschaften
Verwaltungen, Forschungseinrichtungen und private Unternehmen aus 21 Ländern: Belgien, Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Griechenland, Italien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Slowakei, Slowenien, Schweden, Türkei
Gefördert von
Europäische Kommission, H2020, CO-CREATION-2016-2

Kontakt

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