Zum Profil
eGov-Campus
Digitale Lernressourcen werden zukünftig stärker im deutschen Bildungs- und Weiterbildungssystem eingesetzt. Insbesondere im Bereich E-Government soll durch das Projekt eGov Campus der Aufbau eines umfassenden Angebots von digitalen Lernressourcen eine flächendeckende Abdeckung und standortunabhängige Bildung und Weiterbildung in Themen der Digitalisierung des öffentlichen Sektors bieten. Genau hier setzt das vom IT-Planungsrat initiierte und finanzierte Projekt eGov Campus an. Mit eGov Campus entwickeln Universitäten und Hochschulen für angewandte Wissenschaften Lernmodule, welche über eine zentrale Weiterbildungsplattform einerseits von jedem Individuum als OER konsumiert und andererseits in spezifische Bildungs- und Weiterbildungsangebote an den Hochschulen eingebunden werden können. Mit dieser bundesweiten Maßnahme soll Personalqualifizierung und -entwicklung im Bereich Digitalisierung und E-Government nachhaltig gesteigert werden.
Der Aufholbedarf im Bereich von Digitalisierung, E-Government und Modernisierung der öffentlichen Verwaltung ist in Deutschland sehr hoch. Langfristig werden bis zu 80.000 zusätzliche Digitalexpertinnen und -experten in der öffentlichen Verwaltung benötigt, welche insbesondere für die Implementierung digitaler Technologien verantwortlich sind.
Jedoch existieren bisweilen im deutschen Bildungs- und Weiterbildungssystem nur vereinzelte und themenspezifische Lehr- und Schulungsangebote, sodass es einerseits an IT-Expertinnen und Experten für den öffentlichen Sektor fehlt und andererseits vorhandenes Fachpersonal nicht umfassend genug weitergebildet werden kann.
Zu diesem Zweck wurde durch den IT-Planungsrat, auf Vorschlag des Landes Hessen, das Projekt eGov-Campus ins Leben gerufen, um gemeinsam eine bundesweit verfügbare verwaltungsübergreifende Bildungs- und Weiterbildungsplattform aufzubauen. Das Projekt wird für zwei Jahre mit insgesamt mit 2 Mio. Euro aus dem Digitalisierungsbudget des Bundes und der Länder finanziert.
Zielsetzungen des Projekts
In dem Projekt erarbeiten verschiedene Universitäten und Hochschulen für angewandte Wissenschaften digitale Lehrangebote zum Thema Digitalisierung im öffentlichen Sektor. Die Lehrangebote werden als MOOCs (Massive Open Online Courses) und mit weiteren Lernressourcen über eine zentrale Plattform bereitgestellt. Die einzelnen beteiligten Universitäten und Hochschulen speisen Kurse in die Plattform ein, sodass die MOOCs als OER (Open Educational Ressources) einer breiten Öffentlichkeit zugänglich werden. Ebenfalls können die Unis und Hochschulen diese Module für den Aufbau und Betrieb von eigenen Weiterbildungsangeboten wie Zertifikatsstudiengänge und weiterführende Masterstudienprogramme kostenlos nutzen.
Die Module im eGov Campus werden vollständig asynchron in Form von MOOCs und interaktiven Elementen oder Blended-Learning-Szenarien mit synchroner Lehre (physisch oder digital) angeboten. Weiterhin werden in Digitallaboren die themenspezifischen Praxisanteile durch die Studierenden erlernt und getestet. Ein wesentlicher Bestandteil der Fallstudien und Digitallabore ist die Unterstützung der Themen durch ausgewählte E-Government Akteure aus der Praxis, sodass die Studierenden möglichst aktuelle und praxisrelevante Aufgaben diskutieren und bearbeiten.
Neben der Gestaltung und Durchführung der Kurse durch führende Universitäten und Hochschule aus dem Bereich E-Government wird die Entwicklung u.a. durch den Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft e.V. (Mitentwicklung KI-Campus), sowie durch Fraunhofer FOKUS begleitet. Die technische Plattform sowie dazugehörige Infrastruktur wird durch das Hasso-Plattner-Institut zur Verfügung gestellt.
Das Gesamtprojekt wird von der Hochschule RheinMain und von der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster koordiniert.
Von der Forschungsgruppe E-Government wurden folgende Lernmodule entwickelt:
- IT-Architekturrahmenwerke und -konzepte des öffentlichen Sektors
- Interoperabilität und Standardisierung in E-Government