Zum Profil
BECS-3
Ziel der Phase 3 des Projekts ist es, kollaborative Arbeitsprozesse in großen, heterogenen Kollaborationsplattformen systemübergreifend (cross-system) und über verschiedene Ebenen (cross-level) zu untersuchen und theoretische Erkenntnisse über die Orchestrierung und die Choreografie kollaborativer Arbeit zu gewinnen.
Phase 3: Ebenen-/system-übergreifende Choreografie kollaborativer Arbeitsprozesse
In der Phase 2 des Projekts „Benefits of Enterprise Collaboration Systems (BECS)“ lag der Fokus auf der digitalen Transformation in Organisationen. Die zwei wichtigsten Ergebnisse waren: 1) Das MoBeC-Framework und 2) das ECS-Nutzenprofil.
Das MoBeC-Framework ist ein Rahmenwerk, das Funktionen und Ressourcen beschreibt, die zur Realisierung von Nutzen aus einem Technologieeinsatz notwendig sind. Anhand der komplementären ECS-Nutzenprofile kann der entstehende Nutzen konkret gemessen und Veränderungen über die Zeit verfolgt werden. Der kombinierte Einsatz ermöglicht die Identifikation und das Messen von Nutzen aus einem ECS-Einführungsprojekt. Mittels Fallstudien und Systemdaten konnte gezeigt werden, dass Nutzen aus einer Kombination von teilweise unerwarteten Ereignissen im Laufe der Zeit entsteht und dass unterwartete (positive wie negative) Effekte im Laufe der Systemnutzung auftreten. Diese Erkenntnisse ermöglichen es nun, den Umfang (scale and scope) des Untersuchungsgegenstands zu erweitern, um digitale Arbeitsprozesse vertieft zu untersuchen.
Ziel der Phase 3 des Projekts wird es sein, kollaborative Arbeitsprozesse in großen, heterogenen Kollaborationsplattformen systemübergreifend (cross-system) und über verschiedene Ebenen (cross-level) zu untersuchen und theoretische Erkenntnisse über die Orchestrierung und die Choreografie kollaborativer Arbeit zu gewinnen. Die vorgeschlagene Forschung dient den folgenden Zielen:
Theoretische Erkenntnisse werden durch die Untersuchung von sozialen Dokumenten und Konstellationen kollaborativer Arbeit (Kollaborationsszenarien), die um diese herum entstehen, gewonnen. Diese werden durch die Untersuchung der systemübergreifenden Orchestrierung von kollaborativer Arbeit erweitert, um den Verlauf von Arbeitsschritten über verschiedene Systeme der Plattform zu analysieren.
Der methodische Beitrag besteht in der Entwicklung neuartiger Methoden für die Computer- und Spurenethnographie, die getestet und angewendet werden, um kollaborative Arbeitsprozesse in großen Kollaborationsplattformen zu analysieren. Diese Methoden ermöglichen die Visualisierung kollaborativer Aktivitäten und eine detailliertere Analyse und Theoretisierung der Transformation und Orchestrierung computergestützter Arbeit.
Aktualität und praktische Relevanz: Der Bedarf für diese Untersuchungen wurde u.a. aus der seit vielen Jahren laufenden Forschung im Rahmen der IndustryConnect-Initiative empirisch hergeleitet. Die Ergebnisse sind für die Initiativen der beteiligten Unternehmen zur Erweiterung des digitalen Arbeitsplatzes von hoher Relevanz. Covid-19 erweist sich hier als Katalysator, da die aktuelle Situation viele Herausforderungen in Bezug auf computergestützte Zusammenarbeit aufwirft und der Wandel unerwartet beschleunigt wurde. Dies bietet eine einmalige Gelegenheit, unsere bestehenden Langzeittiefenfallstudien zu erweitern und durch die Analyse zur Theoriebildung in diesem Themengebiet beizutragen.