Unsere aktuellen algorithmischen Arbeiten zur Strukturierung von drahtlosen Netzen basieren auf gegebener Positions- oder Abstandsinformation. Hierbei werden Euklidisch kürzere Kanten gegenüber längeren Kanten bevorzugt, d.h. im wesentlichen langen Kanten gelöscht. Die Verfahren garantieren den Graphzusammenhang und erzeugen planare Zeichnungen, die als Grundbaustein für lokale Kommunikations- und Regelungsverfahren von Interesse sind.
In dieser Arbeit untersuchen wir unsere Algorithmen unter Anwendung von Signalstärkemessungen (sog. RSSI-Messungen), die einen ungefähren Aufschluss über Distanzen gegeben können. Hierbei ist eine genaue Bestimmung von Abstand gar nicht erforderlich. Hingegen dient die Signalstärke unmittelbar als Kostenfunktion, um Kanten des Graphen gegenüber anderen Kanten zu priorisieren. Die Verwendung von sogenannten RSSI-Messungen zur unmittelbaren lokalen Strukturierung von drahtlosen Netzgraphen ergibt folgende Fragen die in mehreren Arbeiten untersucht werden sollen.
Es sollen lokale Verfahren (Algorithmus und Protokoll) entwickelt werden, bei denen Nachrichten zum Austausch von Nachbarinformation in der Größe konstant bleiben. Hierbei ist bei Austausch über die aktuellen Nachbarn eine Einschränkung auf die besten 5 bis 6 Nachbarn eine mögliche vielversprechende Herangehensweise.
Es soll untersucht werden inwieweit die Tatsache, dass RSSI-Messungen lediglich eine sehr grobe Abschätzung von Distanzen ermöglichen, die Algorithmen nach wie vor mit hoher Wahrscheinlichkeit Graphzusammenhang erhalten und beispielsweise Grapheigenschaften wie Planarität erzeugen. Hierbei steht auch die Frage im Vordergrund inwieweit besonders lange Kanten (d.h. Kannten mit sehr schlechtem Signalstärkewert) vorab entfernt werden können.
Die Strukturierung von Graphen anhand von Signalstärkemessungen ist ein vielversprechender Ansatz zur Festlegung bzw. dynamischen Anpassung des sogenannten Alpha-Lattice im Flocking (vgl. Schwarmverhalten). Ein solches Alpha-Lattice legt fest, anhand welcher unmittelbaren Nachbarn die eigene Entscheidung über Bewegungsrichtung gefällt werden soll. Untersucht werden soll unter anderem der Vorteil von Strukturierung anhand von RSSI-Werten gegenüber Schwarmverfahren auf Basis eines unstrukturierten Netzes bei denen alle und somit auch sehr entfernten Nachbarn mit in die Flocking-Entscheidung mit einfließen.
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