Psychologie & Soziologie
Wahlfach: Diversity Management
Bitte beachten Sie, dass diese Absolventin den Weg zur Psychotherapeutin VOR der Novellierung des Psychotherapeutengesetzes absolviert hat. Seit dem 01.09.2020 gilt das neue Gesetz und dieses gibt vor, dass ab diesem Zeitpunkt die Approbation zur*zum Psychotherapeut*in NUR noch durch das direkte Studium der Psychotherapie möglich ist und somit mit dem Zwei-Fach-Bachelor nicht erreichbar ist.
Wie ging es für Sie nach dem Bachelor-Abschluss weiter?
begleitend zum Bachelor berufstätig als Stammgruppenleitung in einer Maßnahme für junge arbeitssuchende Menschen
Studium Master Uni Bonn (M.Sc. Psychologie)
Ausbildung zur Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin am MAPP-Institut in Magdeburg (Approbation)
Zusatzqualifikation Gruppenpsychotherapie am MAPP-Institut in Magdeburg
berufstätig als Psychologin in der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Kemperhof Koblenz
berufstätig als Psychologin in der Johanniter Kinder- und Jugendpsychiatrie Koblenz
selbstständig als Psychotherapeutin in eigener Praxis für Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie
In welcher Branche arbeiten Sie und was sind Ihre Tätigkeiten?
Ich arbeite als selbstständige approbierte Psychotherapeutin für Kinder- und Jugendliche bis zum 21. Lebensjahr in eigener Privatpraxis. Ich führe ambulante tiefenpsychologisch fundierte Einzel- und Gruppenpsychotherapien durch.
Welchen Masterstudiengang haben Sie ausgewählt und welche Themen beinhaltet er?
Master "Psychologie" an der Universität Bonn. Neben den normalen Fächern, wählte ich u.a. die Wahlfächer Allgemeine Psychologie, Differentielle- und Persönlichkeitspsychologie sowie klinische Psychologie. Wie spiegeln sich die Inhalte Ihres Zwei-Fach-Bachelor-Studiums in Ihrem aktuellen Arbeits-/Studienalltag wider? Der Zwei-Fach-Bachelor ermöglichte mir überhaupt durch den grundlegenden B.Sc.-Abschluss den Einstieg in das weiterführende Studium sowie in die Ausbildung, welche mir meine aktuelle Tätigkeit erlaubt. Testtheoretische Inhalte der Diagnostik aus dem Zwei-Fach-Bachelor finden sich in meiner aktuellen Tätigkeit.
Inwiefern sind die Inhalte des Profilbereichs für Ihre aktuelle Beschäftigung relevant und haben Sie darauf vorbereitet?
Insb. das Basisfach Psychologie mit den Wahlfächern Umweltpsychologie und Diversity-Management ermöglichten mir nach dem Bachelor die Grundlage, psychologisch zu Denken und Handeln. Der Profilbereich, insb. Bewerbertraining und Soft-Skills, halfen mir, mich bei o.g. Institutionen erfolgreich zu bewerben. Zudem erlangte ich durch den Profilbereich wichtige Schlüsselkompetenzen bzgl. Selbstorganisation.
Was möchten Sie zukünftigen Absolvent*innen mit auf den Weg geben?
Ich entschied mich eher leichten Herzens für den Zwei-Fach-Bachelor-Studiengang, ohne einen konkreten Berufswunsch zu haben. Ich startete mit dem Zweit-Fach Anglistik und wechselte im zweiten Semester dann zu Soziologie, da ich merkte, dass mir Anglistik keine Freude machte. Durch die zwei Praktika während des Bachelors erst entwickelte sich mein Berufswunsch (Psychotherpeutin). Dafür ist der Zwei-Fach-Bachelor ungeeignet, da der Lehrplan nicht so ausgerichtet ist, dass ECTS in bestimmten Fächern erreicht werden, die aber für einen Master in Psychologie nötig sind. Einige Kommilitonen mit gleichem Berufswunsch wechselten deshalb die Uni. Ich wollte mein bisheriges Studium aber nicht abbrechen. Daher leistete ich viel Extraarbeit (Veranstaltungen zstl. belegt, außerdem fehlende Module an einer Fern-Uni, so kam ich auf genügend Leistungspunkte in allen Fächern). Der Sprung in den Master Psychologie war der Größte im ganzen Verlauf und nur mit sehr viel Arbeit überhaupt möglich, denn der Zwei-Fach-Bachelor ist nun mal nicht darauf ausgelegt, dass er in einen Psychologiemaster führt. Der Master ist aber nötig, damit man die Ausbildung zur Psychotherapeutin beginnen darf. Spätestens durch die Ausbildungsreform Psychotherapie würde ich Personen mit diesem Berufswunsch eher den neuen Studiengang "Psychotherapie" empfehlen.
Der große Vorteil am Zwei-Fach-Bachelor ist einmal die hohe Individualisierungsmöglichkeit (viel Auswahl an Fächern) und die Breite an Möglichkeiten, die sich danach bieten. Bzgl. verschiedener Masterstudiengänge hatte ich z.B. auch Zusagen für M.A. Forschung in der sozialen Arbeit (Frankfurt) oder M.A. Rehabilitationswissenschaft (Köln). Außerdem kann man auch direkt in den Beruf starten und hat auch hier vielfältige Auswahlmöglichkeiten.
Im Master habe ich dann gemerkt, dass der Zwei-Fach-Bachelor sehr gut im Bereich Statistik auf das weiterführende Studium vorbereitet hat. Auch im selbstständigen Arbeiten und Forschen zehrte ich vom Bachelor. Lücken bestanden in den o.g. Fächern, die ich aus diesem Grund im Master belegte.
Die weiterführende Ausbildung ist dann nochmal eine ganz andere Dimension an Lernen, Arbeiten und Verstehen. Daher ist der Weg zur/m PsychotherapeutIn ein wirklich langer, der im Arbeitsaufwand definitiv nicht unterschätzt werden sollte. Die viele Arbeit wird am Ende aber entlohnt, denn es ist ein großes Geschenk Menschen in der Psychotherapie in schwierigen Lebensphasen begleiten zu dürfen. Wer in den Bereich mal hineinschnuppern will, sollte ein Praktikum in Praxen oder Kliniken absolvieren. Für Praktika in meiner Praxis bin ich ebenfalls offen ;-) (Initiativbewerbung!).