„Transfer“ ist ein gesellschaftlicher Auftrag der Universitäten in einer globalisierten, von sozialen, ökonomischen und ökologischen Transformationsdynamiken gekennzeichneten Welt. Der Fachbereich 1 betrachtet Transfer – als Dritte Mission oder ‚third mission‘ – dabei weniger als eine eigenständige „Säule“ neben Forschung und Lehre, sondern präferiert die Metapher der „Übersetzung“, welche stärker die dialogische Vermittlung von Wissen in vielfältigen, wechselseitigen Bezügen von Hochschule und Gesellschaft charakterisiert. Ziel des Transfers ist, mit regionalen und überregionalen Partner:innen in Dialog zu treten und unterschiedliche Formen des Austauschs zu entwickeln und zu pflegen. Vornehmlich geht es darum, die aktuellen Herausforderungen von Bildungsgerechtigkeit und sozialer Teilhabe, die Mitgestaltung demokratischer Lebens- und Arbeitsformen sowie einen nachhaltigen Umgang mit Ressourcen zu fördern.
Die am Fachbereich vertretenen ‚Bildungswissenschaften‘ setzen dabei den Fokus auf vier Aspekte:
- Systemisch-integriertes Transferverständnis: Der Fachbereich erkennt die Notwendigkeit der Verknüpfung von Forschung, Lehre und Transfer an und fördert ihren wechselseitigen Bezug. Austauschformate, Netzwerkarbeit oder praxisorientierte Projekte mit außerwissenschaftlichen Partner:innen sind integrale Bestandteile sowohl der Forschung als auch der Lehre.
- Wissenskommunikation und -transformation: Auch auf ein außeruniversitäres Publikum zielende Vorträge, Weiterbildungsangebote, Tagungen u.Ä. gelten als legitime Formen um Wissen zu kommunizieren, zu diskutieren und weiterzuentwickeln und seine gesellschaftliche Anwendung kritisch zu begleiten. Auch Aktivitäten, wie Alumniarbeit oder Beiträge in unterschiedlichen Medienformaten, tragen dazu bei.
- Kooperation: Die Zusammenarbeit mit außerwissenschaftlichen Partner:innen fußt dabei auf einem interaktional rekursiven Prozess, bei dem dialogisch bildungs- und gesellschaftswissenschaftlich relevante Herausforderungen bearbeitet sowie thematisch und methodisch adäquate Zugänge zu Aufklärung, Erkenntnisgenerierung, Kritik und Weiterentwicklung erschlossen werden. Dies kann im Rahmen von Studien, Projekten, Entwicklungsvorhaben, Evaluationen, Praktika, Abschlussarbeiten oder innerhalb der Lehrforschung stattfinden.
- Kulturplurales Verständnis von Transfer: Der Fachbereich erkennt die Vielfalt unterschiedlicher Wissenskulturen innerhalb und ebenso außerhalb der Universität an.
Die Transferaktivitäten des Fachbereichs 1: Bildungswissenschaften der Universität Koblenz bauen systematisch auf dem Forschungsprofil des Fachbereichs auf und orientieren sich an der Transferstrategie der Universität Koblenz insgesamt.
Stand: Juni 2024
Verabschiedet durch den Fachbereichsrat am 13.06.2024