Forschungsbüro der Möglichkeitsdenker im Austausch mit Studierenden
Text in schwieriger Sprache:
„Forscht nicht über uns, forscht mit uns“ – das ist das Motto des Projektes „Forschungsbüro“ der Möglichkeitsdenker aus Lüdenscheid. Die Möglichkeitsdenker setzen sich für Selbstvertretung von Menschen mit Beeinträchtigungen, Peer-Beratung und inklusives bürgerschaftliches Engagement ein. Im Forschungsbüro richten sie den Blick auf Perspektiven von Beschäftigten auf den Arbeitsalltag in Werkstätten für behinderte Menschen (WfbM) und auf Möglichkeiten und Barrieren, auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt tätig zu sein.
Aktuell wird auch in einer breiteren Öffentlichkeit vermehrt darüber diskutiert, dass Werkstattbeschäftigte in Deutschland vom Mindestlohn ausgeschlossen sind und der Weg auf den allgemeinen Arbeitsmarkt schwierig ist. Viele Möglichkeitsdenker haben selbst schon einmal in einer WfbM gearbeitet oder sind aktuell in einer Werkstatt beschäftigt.
Wolfgang Nollmann, Sprecher der Möglichkeitsdenker und des Forschungsbüros, gab seine Erfahrungen im Rahmen eines Transfer-Lehrprojekts im Sommersemester 2023 an Studierende der Universität Koblenz weiter. Die Studierenden unterstützten zudem das Forschungsbüro mit Recherchen zu verschiedenen Fragen, die die Möglichkeitsdenker rund um ihr Thema „Arbeit – was ist faul?“ interessieren. So sammelten sie zum Beispiel Informationen über Entgeltordnungen und Tätigkeitsfelder in Werkstätten oder über das Budget für Arbeit, mit dem Übergänge auf den allgemeinen Arbeitsmarkt erleichtert werden sollen. In Form von Zeitungsartikeln und einer Präsentation bereiteten die Studierenden die Ergebnisse ihrer Recherchen auf und stellten sie in einer Online-Sitzung des Forschungsbüros vor. Der Austausch zwischen den Möglichkeitsdenkern und der Studierendengruppe war dabei von ganz zentraler Bedeutung, so wie insgesamt das voneinander und miteinander Lernen einen der prägendsten Aspekte des Transfer-Lehrprojektes darstellte.
Das Transfer-Lehrprojekt wurde von Dr. Hanna Weinbach geleitet. Sie vertritt aktuell eine Professur für Sozialpädagogik am Institut für Pädagogik der Universität Koblenz, arbeitet seit 2020 regelmäßig mit den Möglichkeitsdenkern zusammen und begleitet das Forschungsbüro gemeinsam mit Dr. Martin Reichstein vom Zentrum für Planung und Entwicklung Sozialer Dienste (ZPE) der Universität Siegen. Das Transfer-Lehrprojekt wurde im Rahmen des Masterstudiengangs „Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Forschung und Entwicklung in Organisationen“ entwickelt und umgesetzt und unterstützt von Nina Kelle-Gilles, Transferbeauftragter.
Text in einfacherer Sprache:
Die Möglichkeitsdenker aus Lüdenscheid setzen sich für die Rechte von Menschen mit Beeinträchtigungen ein. Im Forschungs-Büro schauen sie, wie es für Menschen in Werkstätten für behinderte Menschen (WfbM) ist. Und welche Chancen und Hindernisse es gibt, um auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt zu arbeiten. Das Motto ist: „Forscht nicht über uns, forscht mit uns!“
Viele Leute reden gerade darüber, dass Menschen in Werkstätten in Deutschland nicht genug Geld bekommen. Und dass es schwer ist, auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt zu arbeiten.
Viele Möglichkeitsdenker haben schon selbst in einer Werkstatt gearbeitet oder machen das gerade. Im Forschungs-Büro gehen sie der Frage nach: „Arbeit – was ist faul?“
Wolfgang Nollmann ist der Sprecher der Möglichkeitsdenker und des Forschungsbüros.
Er hat im Sommersemester 2023 Studierenden von der Universität Koblenz von seinen Erfahrungen erzählt. Die Studierenden haben das Forschungsbüro auch unterstützt.
Sie haben Infos für das Forschungs-Büro gesammelt. Zum Beispiel über Be-Zahlung in Werkstätten und wie man einfacher auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt arbeiten kann.
Die Studierenden haben ihre Ergebnisse in Zeitungsartikeln und online präsentiert. Die Möglichkeitsdenker und die Studierenden haben viel miteinander geredet. Das ist wichtig, damit man voneinander lernen kann.
Hanna Weinbach von der Universität Koblenz hat das Seminar mit den Studierenden geleitet. Sie arbeitet seit 2020 mit den Möglichkeitsdenkern zusammen.
Zusammen mit Martin Reichstein von der Universität Siegen begleitet sie das Forschungs-Büro.
Das Seminar wurde im Masterstudiengang Erziehungswissenschaft gemacht. Nina Kelle-Gilles von der Universität Koblenz hat es unterstützt.