Bei der Gestaltung analoger wie digitaler Lernumgebungen zur Erreichung mehrdimensionaler Bildungsziele gilt es, die individuellen Lernvoraussetzungen der Schüler:innen sowie die situationsspezifische Erlebnisqualität zu berücksichtigen.
Im bio-psychologischen Lehr-Lernlabor des Arbeitsbereichs Unterrichtsforschung wird schwerpunktmäßig untersucht, wie Unterricht unterschiedliche motivationale und emotionale Lernvoraussetzungen von Schüler:innen angemessen aufgreifen kann und inwieweit Heterogenitätsmerkmale mit unterschiedlichen motivationalen und emotionalen Merkmalen und Entwicklungsverläufen zusammenspielen. Dabei werden technologiebasierte Erhebungs- und Gestaltungstools genutzt, die in einen Experience-Sampling Ansatz eingebettet werden.
Diese ermöglichen es, das Zusammenspiel zwischen individuellen motivationalen sowie emotionalen Lernvoraussetzungen und individualisierten, adaptiven Lernumgebungen in den Blick zu nehmen und deren Wirkung auf situationsspezifische subjektive und physiologische (z. B. Hautleitfähigkeit, Herzfrequenz) Erlebnisqualitäten sowie das Erreichen mehrdimensionaler Bildungsziele zu untersuchen. Dabei werden gleichzeitig diagnostische Kompetenzen, subjektive und physiologische Erlebnisqualitäten, sowie Orientierungen und Einstellungen von Lehrkräften berücksichtigt. Zusätzlich können motivationale und emotionale Übertragungsprozesse zwischen Lehrkräften und Schüler:innen mithilfe der Analyse von Blickbewegungsdaten (mobiles Eye-Tracking) untersucht werden.
Studierende der lehramtsbezogenen Bachelor- und Masterstudiengänge erhalten die Gelegenheit, sich mit diesen Methodiken vertraut zu machen und sie für ihre eigene Forschung, z. B. im Rahmen von Abschlussarbeiten, anzuwenden.