Zum Profil
Aufgrund ihrer hohen Relevanz für alltägliche Aufgaben sowie ihrer Bedeutung für das Geschlechtergefälle im MINT-Bereich stellen Geschlechtsunterschiede in der Raumvorstellung einen vieluntersuchten Gegenstand in der Schnittstelle entwicklungs- und kognitionspsychologischer Forschung dar. Neben vielen weiteren Faktoren des psychobiosozialen Ursachengefüges begünstigen auch typisch männliche Eigenschaften der in den meisten mentalen Rotationstests verwendeten Würfeligeren nach Shepard & Metzler (1971) einen Leistungsvorteil männlicher Probanden. Da aber nicht nur die Stereotypisiertheit, sondern auch die assoziative Nähe abstrakter Stimuli zu geometrischen Formen und dem Bereich Mathematik einen Einflussfaktor des Stimulusmaterials darstellen kann, hat dieses Projekt zum Ziel, geschlechtsneutrale Stimuli in abstrakter und konkreter Form zu entwickeln und ihren Einfluss auf den Geschlechtsunterschied im Vergleich mit schon bestehenden typisch männlichen und typisch weiblichen Stimuli zu untersuchen. Durch unterschiedlich stereotypisierte Stimuli und den neutralen Pendants sowie dem unterschiedlichen Grad an Abstraktheit lässt sich systematisch herausarbeiten, welchen Einfluss die jeweiligen Eigenschaften haben und welchen Einfluss sie auf die Effizienz der Lösungsstrategien und das Stressempfinden beim Lösen der Aufgaben haben.
Publikationen
Ruthsatz, V., Saunders, M., Lennon-Maslin, M. & Quiaser-Pohl, C. (forthcoming). Male? Female? Neutral! Using Novel Polyhedral Figures as Gender-Neutral Stimuli in a Mental Rotation Test.
Ruthsatz, V., & Quiaser-Pohl, C. (forthcoming). Reducing spatial anxiety through the use of gender-neutral stimuli.