Kulturelle Dimensionen des Klimawandels

Eine studentische Posterausstellung

Die Welt steht an einem entscheidenden Wendepunkt. Nie zuvor gab es so viele Menschen auf der Welt (ca. 7,6 Milliarden), mit einer so hohen durchschnittlichen Lebenserwartung. Mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung lebt heute in Städten und die meisten davon bestreiten ihren Lebensunterhalt nicht mehr direkt aus dem Land auf dem sie leben, wie es ihre Vorfahren noch getan haben.

Versorgungsketten für Lebensmittel und andere Produkte überziehen den Globus kreuz und quer. Der weltweit steigende Energiebedarf und die Nutzung vorrangig fossiler Rohstoffe zur Energieproduktion sowie der immense Materialverbrauch zur Befriedigung steigender Konsumbedürfnisse und die damit einhergehende, folgenschwere Abfallproduktion beeinflussen und verändern das Weltklima.

Das der Klimawandel unserer Zeit menschengemacht ist, steht seit langem außer Frage! Er verändert die natürliche Welt, in der Menschen und Tiere leben, beeinflusst die Art und Weise wie Menschen leben und wirft neues Licht auf die Frage, wie wir Menschen zukünftig leben können bzw. sollen. Für den Klimawandel sind jedoch nicht alle Menschen gleichermaßen verantwortlich. Ebenso wenig sind alle Menschen gleichermaßen von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen. Daraus folgt, dass der Klimawandel zwar ein globales Phänomen ist, jedoch mit lokal und regional unterschiedlichen Auswirkungen. Um den vielfältigen Herausforderungen des Klimawandels zu begegnen, bedarf es eines besseren Verständnisses alltäglicher Handlungen: Welche kulturellen Vorstellungen und Bedürfnisse (Normvorstellungen und Selbstverständlichkeiten) prägen die Gestaltung des Alltags und wie haben sich diese über die Zeit entwickelt? Wie sind Energie und natürliche Ressourcen in alltägliches Handeln inkorporiert? In welchem Zusammenhang steht Konsumverhalten und Klimawandel und wie kann dieses nachhaltiger gestaltet werden?

Mit diesen und anderen Fragen haben sich Studierende der Kulturwissenschaft des 4. und 6. Semesters im Sommersemester 2020 beschäftigt. Dabei herausgekommen sind sieben Projekte zu den Themen: Mobilität, Wasser, Urbanisierung, Wohnen, Fleischkonsum, Kleidung und Tourismus. Die Ergebnisse der Projektgruppen wurden in wissenschaftlichen Postern zusammengefasst und in einer digitalen Poster-Session den Seminarteilnehmer*innen präsentiert. Die Poster sind hier nun zur Ansicht verfügbar.

Literaturhinweise zum Thema:

American Anthropological Association (2017): Changing the atmosphere: Anthropology and Climate Change. http://s3.amazonaws.com/rdcms- aaa/files/production/public/anthropology_and_cli mate_change.pdf

Ingold, Tim (2018): Anthropologie – Was sie bedeutet und warum sie wichtig ist. Wuppertal: Peter Hammer Verlag.

Leichenko, Robin & O’Brian, Karen (2019): Climate and Society. Transforming the Future. Cambridge u.a.: Polity Press.

Sahakian, Marlyne and Wilhite, Harold (2014): Making practice theory practicable towars more sustainable forms of consumption. In: Jourrnal of Consumer Culture, Vol. 14 (I) 25-44.

Shove, Elizabeth (2003): Comfort, Cleanliness + Convenience. The Social Organization of Normality. Oxford/New York: Berg.

Durch *Klicken* auf die Bilder können Sie die Poster in Originalgröße betrachten.

Fleischkonsum

Urbanisierung


Kleidung

Wasser


Mobilität

Wohnen


Tourismus