Internationaler Sport- und Gesundheitskongress blickte interessiert auf bundesweites Gesundheits-Vorzeigeprojekt der Universität Koblenz

Vorschaubild
Koblenz war beim internationalen “Sports, Medicine and Health Summit”, 22.-24. Juni, in Hamburg bestens vertreten.

An der Tagung nahmen über 1.300 Vertreter*innen der Gesundheitswissenschaften, Politik, Wirtschaft, Krankenkassen, Verbänden sowie der Praxis aus Medizin, Pflege, Physiotherapie und Sport teil. Ein Höhepunkt der Tagung war die Podiumsdiskussion „Gesundheit, Alltagsgewohnheiten und Leistung: Wie erreichen und bewegen wir Menschen?“, zu der u.a. Jutta Sehner von IG Metall Koblenz, Dr. Ullrich Illgner von der Rheumaliga Koblenz und Dr. Sabine Bauer, Leiterin des Koblenzer Hochschulsports, eingeladen waren und auch über das Umfrageprojekt „ActIv-Uni“ berichteten. Moderiert wurde die Diskussion von Professor Dr. Dr. Dieter Leyk, der an der Deutschen Sporthochschule Köln und der Universität Koblenz forscht und unterrichtet.

Professor Dr. Constanze Juchem-Grundmann, Vizepräsidentin der Universität Koblenz, die auch das Vorwort zur Podiumsdiskussion sprach, betonte: „Proaktive Gesundheitsförderung spielt in unserer heutigen Zeit, die geprägt ist von einem oftmals stärker fordernden und sich schnell verändernden Lebensalltag Vieler, eine immer wichtigere Rolle. Eine wissenschaftlich unterstützte, systematische Herangehensweise hilft nicht nur zielgerichtete Angebote für bestimmte Gruppen zu entwickeln, sondern stärkt auch die Attraktivität von Organisation und Regionen insgesamt. Mit unserer Studie unter Studierenden und Hochschulmitarbeitenden machen wir erste Erfahrungen, die wir an der neuen Universität Koblenz in Angebote für unsere Studierenden und Mitarbeitenden umsetzen. Gleichzeitig wollen wir die Erfahrungen in und für Koblenz sowie über die Lehrkräftebildung für ganz Rheinland-Pfalz nutzbar machen, sind deshalb schon jetzt mit unseren Partnern und der Stadt dazu in engem Kontakt, und freuen uns auf den weiteren Austausch dazu. Das wir hierüber auch in Hamburg berichten durften, war uns eine große Ehre.“

„Leute da abholen, wo Sie sind“

Auf der Podiumsdiskussion unterstrichen die Teilnehmer*innen die große Bedeutung der Bewegung als Gesundheitsvorsorge, diskutierten Erfahrungen und waren sich einig, dass eine neue, serviceorientiertere Art der Patientenansprache ein wichtiger Lösungsansatz ist.

Dr. Sabine Bauer, Leiterin des Allgemeinen Koblenzer Hochschulsports, berichtete: „Die Analyse der Gewohnheiten unserer Studierenden und Mitarbeitenden in Sachen Bewegung ist wertvoll und ein gutes Feld, um Maßnahmen auszuprobieren. Im Rahmen unserer bisherigen Arbeit haben wir die Umfrage dazu beispielsweise durch Analysen der Körperhaltung oder durch neue Angebote wie ein Outdoor-Gym auf dem Campus oder Bewegungsanimation in Vorlesungen ergänzt. Viele, auch Studierende, haben einfach Hemmungen zu bestehenden Bewegungsangeboten in Sporthallen zu kommen. Entscheidend ist, die Leute da abzuholen, wo sie sind.“

Professor Dr. Dr. Dieter Leyk (Deutsche Sporthochschule Köln und Universität Koblenz) ergänzte: „Der demografische Wandel, Arbeitskräftemangel und die bereits existierenden Auswirkungen ungesunder Alltagsgewohnheiten sind auch wirtschaftliche Game-Changer. Sie wirken sich zusehends in Betrieben und Verwaltungen, in Gesundheitseinrichtungen, in der Pflege und in Familien aus. Daher müssen wir neue Wege gehen in der Art und Weise, wie wir Leute ansprechen und wie wir uns in und mit den Regionen beim Thema Bewegung und Gesundheitsvorsorge vernetzen. Ein tolles Best-Practice-Beispiel gibt es an der Universität Koblenz: Sie ist bundesweiter Vorreiter beim Projekt „ActIv-Uni“, in dem es um die Gesundheit und Belastungen von Studierenden und Hochschulmitarbeitende geht.“

Über das Projekt „ActIv“

„ActIv“ ist ein Großprojekt (www.dshs-koeln.de/activ ), bei dem es um Gesundheit, Leistung, Lebenswelten, Alltagsgewohnheiten (Bewegung, Ernährung, Schlaf usw.) und Barrieren bzw. Motive für einen gesunden Alltag geht. „ActIv“ wird in unterschiedlichen Settings, z.B. in Arztpraxen, Reha-Kliniken, Sportvereinen durchgeführt und kann auf unterschiedliche Bevölkerungsgruppen angepasst werden. Im Rahmen eines Verbundprojektes zwischen der Universität Koblenz und der Deutschen Sporthochschule Köln werden derzeit mit „ActIv-Uni“ wertvolle Angaben von Studierenden und Mitarbeitenden in Koblenz erhoben. Über 1.000 Studierende haben bereits teilgenommen. Mit „ActIv-Uni“ stehen wissenschaftsbasierte Daten zur Verfügung, die an der Universität Koblenz zur besseren Förderung von gesundem Studieren und Arbeiten, Bewegung, Ernährung und Achtsamkeit genutzt werden sollen. Perspektivisches Ziel ist es, einen Wissenstransfer und Kooperationen mit anderen Einrichtungen (z.B. mit Gesundheitseinrichtungen, Wirtschaft, Verbänden und Kommunen) in der Region Koblenz anzustoßen.

Mehr Informationen: Vorankündigung der Podiumsdiskussion am 21.6.2023: https://www.uni-koblenz.de/de/newsroom/gesundheitsprojekt-activ-von-sporthochschule-koeln-und-uni-koblenz-findet-ueberregional-gehoer

Link zur „ActIv“-Umfrage: www.dshs-koeln.de/activ

Datum der Veröffentlichung