01. Neuigkeiten aus der Hochschulpolitik
Wir waren am 29. Januar beim Ausschuss für Hochschulfragen des Koblenzer Stadtrats, um die studentischen Anliegen gegenüber der Stadt zu vertreten. Unsere Schwerpunkte lagen dabei auf den drei Säulen: Wohnen - Pendeln- Parken. Um euch einen tieferen Einblick zu ermöglichen, hier die wichtigsten Punkte:
1. Wohnen:
Dass der Wohnungsmarkt allgemein schwierig ist, ist uns allen bewusst. Studierende haben es allerdings noch einmal schwerer. Nicht selten wird uns davon berichtet, dass Vermieter generell keine Studierenden oder WG’s möchten, bzw. einfach horrende Mieten verlangen, die sich kaum jemand leisten kann. Gleichzeitig ist die Unterbringungsquote in Koblenzer Wohnheimen unterdurchschnittlich gering. In Rheinland-Pfalz liegt die Wohnheimquote bei ca. 10 %. Im Vergleich hat Kaiserslautern ca. 11 % und Mainz sogar 14,5 %. In Koblenz befindet sie sich gerade einmal bei ca. 3,6 %. Zur Erklärung: das heißt, dass nur 3,6 % der Koblenzer Studierenden in Wohnheimen untergebracht werden können. Die Heime des Studierendenwerks sind sehr begrenzt, oftmals handelt es sich dabei um Zimmer in gepachteten Objekten. Hier stehen in den nächsten Jahren nochmal einige Veränderungen an, die dazu führen, dass die Quote weiter sinkt (Objektzustand, mangelnde Renovierungen usw.).
Private Wohnheime sind ebenfalls ein schwieriges Thema. In einem Beispiel, das uns erreicht hat, zahlte eine Person 2014 eine Miete von 214 € für ihr Zimmer. Letztes Jahr musste sie für das gleiche Zimmer schon 325 € Miete zahlen. Das entspricht einer Mietsteigerung von fast 50 % in nur fünf Jahren. Veraltete Einrichtung, unangekündigte Bauarbeiten an Strom- und Wasserleitungen sowie häufige Internetausfälle sind nur einige der bekannten Probleme.
Ein weiteres gravierendes Problem: Internationale Studierende erhalten so gut wie gar keine Wohnmöglichkeiten und werden sogar oftmals kritischer auf dem Wohnungsmarkt beurteilt, als Studierende ohnehin schon. Zumal die für die Internationalen zum Übergang reservierten Wohnheimplätze durch die Reduzierung der Gesamtzahl der Zimmern nicht mehr gegeben sind.
2. Pendeln
Grundsätzlich ist es schwierig, aus dem Umland zur Universität zu kommen. Dies gilt auch für unsere Kooperationsstandorte – Hochschule (Karthause), PTHV (Vallendar) und Gebäude in der Innenstadt. Busse sind überfüllt oder unglücklich getaktet, dass ein Wahrnehmen aller Veranstaltungen sehr schwierig wird, selbst wenn man Arbeitskapazität dafür hätte. Gleichzeitig gibt es teilweise gar keine direkten Busverbindungen.
3. Parken
Das Selbstverständnis vieler Studierender (aufgrund des Wohnungsmangels, aber auch weil viele Studierende aus dem Umland anreisen), ist das einer „Pendleruni“. Damit entsteht ein entscheidendes Problem: Parken. Natürlich gibt es den P+R Parkplatz an der Kurt-Schumacher-Brücke, trotzdem sind für die aktuellen Studierendenzahlen zu wenig Parkplätze vorhanden; es gibt auch hier bisher keine effiziente Lösung. Darüber hinaus parken auch Externe auf dem unieigenen Parkplatz (Anhänger, Wohnmobile usw.). Die Lage ist deshalb äußerst angespannt, auch im Hinblick auf das anliegende Wohngebiet. Konflikte mit dem Ordnungsamt sind hier an der Tagesordnung.
Fazit: Die Vertretrer*innen der Stadt haben sich unsere Beschwerden angehört und uns versichert, dass sie die angesprochenen Punkte weiter in die entsprechenden Gremien tragen werden. Wir bleiben dran!
Pressemitteilung der Stadt: https://www.koblenz.de/rathaus/verwaltung/pressemeldungen/neuer-ausschuss-fuer-hochschulfragen/
Verantwortlich: AStA Universitäre Strukturen, Corinna Mühlenbruch und Nina Schmitt (astahopo@uni-koblenz.de)