DFG-PROJEKT

DIVERSITY, POWER, AND JUSTICE. TRANSCULTURAL PERSPECTIVES

Sponsor: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
Scientific Managers: Dr. Franziska Dübgen and Prof. Dr. Ina Kerner

Constructivist theories of justice are increasingly characterized by a transnational focus, and hence claim validity for human beings irrespective of their sociocultural and geopolitical background. Nevertheless, it is predominantly European and Anglo-American scholarship that dominates the academic debate on justice. The hermeneutical horizon of this discussion therefore remains limited, as it primarily draws on experiences stemming from metropolitan spaces within industrialized, secular modern countries. Against this backdrop, this research project aims at broadening the normative justice debate. It looks at alternative intellectual traditions in order to respond to the global diversity of experiences of injustices. It particularly focuses on theories of justice from postcolonial contexts in the global South that have hardly been taken up in the German-language academic literature so far: the South African justice grammar of Ubuntu, and Arab-Islamic debates on justice in the Maghreb. The research project will operate in close dialogue with academics from collaborating institutions in South Africa, Tunisia, and Morocco. On a methodological level, this transcultural approach aims at contributing to the emerging research fields of Comparative Political Theory and Postcolonial  Political Theory.

DIVERSITÄT, MACHT UND GERECHTIGKEIT. TRANSKULTURELLE PERSPEKTIVEN

Laufzeit: 2016-2022
Förderer: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
Leitung: Dr. Franziska Dübgen und Prof. Dr. Ina Kerner
Theorien der Gerechtigkeit konstruktivistischer Spielart sind zunehmend transnational orientiert und beanspruchen damit normative Geltung für Menschen unabhängig von ihrem soziokulturellen und geopolitischen Standort. Dennoch ist die wissenschaftliche Debatte über Gerechtigkeit bis dato weitgehend von europäischen und angloamerikanischen Autorinnen und Autoren dominiert. Der hermeneutische Erfahrungshorizont verbleibt dabei relativ begrenzt; und zwar auf metropolitane Räume säkularer, moderner Industrienationen. Vor diesem Hintergrund ist das Ziel dieses Forschungsvorhabens, die normative Debatte über Gerechtigkeit um alternative intellektuelle Traditionen zu erweitern und damit auf die Diversität transnationaler Unrechtserfahrungen zu reagieren. Das Vorhaben konzentriert sich auf Gerechtigkeitskonzeptionen aus postkolonialen Kontexten im globalen Süden, die bisher kaum in der deutschsprachigen Diskussion rezipiert wurden: auf den südafrikanischen Diskurs über Ubuntu und auf die arabisch-islamische Diskussion über Gerechtigkeit im Maghreb. Das Forschungsprojekt operiert dabei im engen Austausch mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern von Universitäten in Südafrika, Tunesien und Marokko. Methodologisch verspricht diese transkulturelle Herangehensweise einen systematischen Beitrag zu den emergenten Forschungsfeldern der Komparativen Politischen Theorie und der Postkolonialen Politischen Theorie.