Projekt „Smarter Weinberg“: Drohnenvorführung an der Mosel

Drohne über dem Weinberg: Winzerinnen und Winzer sollen künftig durch smarte Technologien unterstützt werden. Bild: FG E-Government
Drohne über dem Weinberg: Winzerinnen und Winzer sollen künftig durch smarte Technologien unterstützt werden. Bild: FG E-Government
Mit dem Projekt „Smarter Weinberg“ ist die Universität Koblenz ein Vorreiter bei der Digitalisierung des Weinanbaus. In Bernkastel-Kues stellte die leitende Professorin Dr. Maria A. Wimmer nun gemeinsam mit dem Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Mosel (DLR) erste Zwischenergebnisse vor. Ziel des Projekts: Regionale Winzerbetriebe mit intelligenten Technologien zu stärken und eine ökologischere, nachhaltige Bewirtschaftung der Steil-/Steilstlagen im Weinbau zu ermöglichen.

Das Pilotprojekt „Smarter Weinberg“ soll die Arbeit in den Weinbergen künftig erleichtern. Von zentraler Bedeutung ist hierfür der Einsatz von 5G, der die Winzerinnen und Winzer in den Steil-/Steilstlagen der Reb-Anbauflächen durch zukunftsfähige Automatisierung und innovative Technologien wie Künstliche Intelligenz (KI), Internet of Things, Bilderkennung, Robotik und Big Data Analytics unterstützen soll. Derzeit werden im Projekt verschiedene 5G-Anwendungen entwickelt.

Am Dienstag, 25. Juli, präsentierte die Projektleiterin von der Universität Koblenz, Prof. Dr. Maria A. Wimmer, in Bernkastel-Kues erste Zwischenergebnisse. Dabei wurden neben den spezifischen topografischen Herausforderungen auch die aktuell fehlende 5G-Ausleuchtung in den ländlichen Bereichen der Steillagenweinbaugebiete an der Mosel als wesentliche Herausforderungen in der Forschung und Entwicklung des Projekts thematisiert. Wimmer erläuterte zudem die bereits im Weinberg ausgebrachten Sensoren, die kontinuierlich Daten über beispielsweise Blattfeuchte, Luftfeuchte sowie weitere Wetter-spezifische Aspekte (Niederschlag, Temperatur) über das aufgebaute LoRaWAN® an die Datenplattform der Universität Koblenz senden. „Wir entwickeln derzeit ein KI-basiertes Informationsmanagementsystem, das die Daten sammelt und für die Winzerinnen und Winzer in einem Dashboard aufbereitet, sodass zukünftig Prognosen sowie exaktere zeitliche und wetterabhängige Planungen der Arbeiten im Weinbau möglich sind“, erklärte Wimmer.

Schon jetzt werden erste Spritzdrohnen in Steillagen eingesetzt. Dr. Matthias Porten vom Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Mosel (Abteilungsleiter in Weinbau und Oenologie) verdeutlichte die Vorteile des Einsatzes von Spritzdrohnen im Weinberg. „Drohnen können viel tiefer und präziser im Weinberg fliegen als ein Hubschrauber, sodass die Abdrift von Spritzmitteln minimiert wird“, so Porten. Auch die deutlich geringere Lärmbelästigung im Vergleich zu einem Spritzhubschrauber ist ein weiterer entscheidender Vorteil. Im Anschluss der Präsentation über die Chancen und Herausforderungen des smarten Weinbergs führte die Simmertaler Firma Plantivo die DJI-T30 Drohne in der Steillage vor.

Mit der Koblenzer Firma aeroDCS hat das Projekt zudem Fachexpertise in der Fernerkundung an Bord. aeroDCS konnte bereits erfolgreich eine Wasserstoffdrohne entwickeln, die bis zu acht Stunden in der Luft bleiben kann. Im Projekt „Smarter Weinberg“ ist diese Drohnenart maßgeblich für die Kartografierung der Weinberge im Einsatz. Ralf Hoffmann und Dieter Novotny von aeroDCS erklärten, dass sie ein Projekt aufsetzen möchten, um eine Sprühdrohne mit Wasserstoff als Antriebstechnologie zu entwickeln, um auch diese Arbeiten im Weinberg zukünftig effizient und nachhaltig durchführen zu können.

Wimmer stellte heraus, dass in einem Jahr auch intelligente Lösungen für die Bodenbearbeitung in extremen Steillagen demonstriert werden können. Die Firma Clemens entwickle derzeit eine entsprechende Roboterplattform, die im Steilhang die Arbeiten des Mulchens und Entlaubens übernehmen soll. Die KI-Steuerung dieser Automation wird in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgruppe Aktives Sehen (Professor Dr.-Ing. Dietrich Paulus) von der Universität Koblenz und der Firma Vision & Robotics in Koblenz entwickelt. Die Steuerung soll dabei in Echtzeit über ein 5G-Campusnetz mit mobiler Edge Cloud erfolgen, sodass diese Arbeiten im Steillagenweinbau künftig automatisiert erfolgen können.





Datum der Veröffentlichung
Fachlicher AnsprechpartnerProf. Dr. Maria A. Wimmer
Universität Koblenz Forschungsgruppe E-Government Universitätsstraße 1 56070 Koblenz
E-Mail: wimmer@uni-koblenz.deTel.: 0261 287 2646
PressekontaktChristoph Asche
Universität Koblenz Universitätsstraße 1 56070 Koblenz
E-Mail: christophasche@uni-koblenz.deTel.: 0261 287 1624