Diskussion zu KI: Autorin Emma Braslavsky zu Gast bei Veranstaltung des Projekts IH-evrsKI

Die Autorin Emma Braslavsky im Gespräch mit Lotta Mayer.
Die Autorin Emma Braslavsky im Gespräch mit Lotta Mayer.
Die Berliner Autorin Emma Braslavsky diskutierte bei einer Veranstaltung des Projekts IH-evrsKI über Künstliche Intelligenz und Literatur – und gab einen Einblick in ihren Roman „Die Nacht war bleich, die Lichter blinkten“.

Am 29. November war Emma Braslavsky zu Gast in Koblenz und las im Rahmen der Veranstaltung des Projekts IH-evrsKI aus ihrem Roman „Die Nacht war bleich, die Lichter blinkten“. Braslavsky ist Autorin und Kuratorin und lebt in Berlin. Ihre Erzählung „Ich bin dein Mensch“ diente als Vorlage für den gleichnamigen Film, der mit vier deutschen Filmpreisen ausgezeichnet wurde und ebenfalls humanoide Roboter als potenzielle Partner*innen modelliert. Ihr neuer Roman Erdling erscheint am 11. Dezember 2023.

In seiner Begrüßung betonte Universitätspräsident Prof. Dr. Stefan Wehner die Relevanz der Vermittlung von KI-Kompetenzen in der universitären Lehre und verriet nach den ersten Sätzen, dass nicht er, sondern ChatGPT die Einführung formuliert habe. Anschließend stellte Projektleiter Prof. Dr. Andreas Mauthe die Ziele des Projekts IH-evrsKI (Interdisziplinärer Hub zur Vermittlung von Kompetenzen in Entwicklung, Umgang und Anwendung von erklärbaren, vertrauenswürdigen, resilienten und sicheren KI-Verfahren) vor.

Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand die Lesung von Emma Braslavsky. In ihrem Roman erzählt sie von einem Berlin der Zukunft, das neben Menschen auch von humanoiden Robotern bevölkert ist. Diese gelten als perfekte Partner*innen und versprechen vollkommenes Glück. Gleichzeitig steigt die Zahl der Suizide um ein Vielfaches. Ausgerechnet das Pilotprojekt Roberta – eine polizeiliche KI-Sonderermittlerin – soll die Suizidant*innen und deren Angehörige identifizieren. Der Erfolg bleibt zunächst aus, bis Roberta beginnt, immer mehr menschliche Verhaltensmuster zu adaptieren und die Grenze zwischen Mensch und Maschine zunehmend verwischt.

Im Anschluss an die Lesung führte Lotta Mayer ein Gespräch mit der Autorin über Künstliche Intelligenz und Literatur. Der Roman diente dabei als Ausgangspunkt für Fragen nach dem Menschsein und die Antizipation von Zukunft in der Literatur. Auch Überlegungen zur Verantwortung von KI und zur Zuweisung fingierter Geschlechter an humanoide Roboter teilte Braslavsky mit dem Publikum.

Das Projekt IH-evrsKI befasst sich nicht nur mit der Erforschung von Künstlicher Intelligenz (KI), sondern vor allem auch mit der Vermittlung von KI-Kompetenzen in Entwicklung, Umgang und Anwendung von KI-Methoden und Werkzeugen an Studierende aller Fachbereiche der Universität Koblenz. Hierbei geht es auch darum, die Verwendung von KI im Hinblick auf deren Erklärbarkeit, Vertrauenswürdigkeit, Resilienz und Sicherheit zu betrachten und Studierende in die Lage zu versetzen, sowohl angemessene KI-Werkzeuge auszuwählen als auch eine Ergebnisvalidierung vornehmen zu können. Die technisch/wissenschaftlichen Hintergründe der KI stellen dabei innerhalb des Projektes das eine Ende des Spektrums dar, während ihre literarische Reflexion am anderen Ende steht.

Weitere Informationen zu dem Projekt sowie zu vergangenen und zukünftigen Veranstaltungen finden Sie auf der Website https://www.uni-koblenz.de/de/kuenstliche-intelligenz-in-der-lehre.

Datum der Veröffentlichung