„Jetzt kommst Du!“: 180 Schüler*innen nehmen am Girls' und Boys' Day teil

Im 3D-Druck-Workshop konnten Schülerinnen  mit Hilfe einer Design-Software ein 3D-Modell entwickeln und anschließend drucken. Bild: Felix Schlief/Universität Koblenz
Im 3D-Druck-Workshop konnten Schülerinnen mit Hilfe einer Design-Software ein 3D-Modell entwickeln und anschließend drucken. Bild: Felix Schlief/Universität Koblenz
Unter dem Motto „Jetzt kommst Du!“ öffnete der Girls‘ und Boys‘ Day des Ada-Lovelace-Projekts an der Universität Koblenz für 180 Teilnehmende die Türen zu neuen Perspektiven in der Studien- und Berufsorientierung.

140 Mädchen und 40 Jungen der 5. bis 11. Klassen von mehr als 30 Schulen folgten der Einladung des Ada-Lovelace-Projekts und erhielten am Donnerstag einen Einblick in das vielfältige Studienangebot der Universität Koblenz. In 13 Workshops konnten die Schülerinnen am Campus der Universität programmieren, experimentieren, handwerklich arbeiten und dabei spielerisch Berührungsängste und Selbstzweifel abbauen.

Doch nicht nur den Mädchen und jungen Frauen wurden neue Perspektiven aufgezeigt. Beim diesjährigen Zukunftstag organisierte das Ada-Lovelace-Projekt bereits zum dritten Mal auch Angebote für Jungen und junge Männer in fachlichen Bereichen, die überwiegend von Frauen gewählt werden. So konnten sich die Schüler etwa über die Studienfächer Psychologie, Soziologie und Digital Business Management informieren.

„Die Jugendlichen sehen den Girls‘ und Boys‘ Day als wichtige Möglichkeit, sich ganz praktisch und frei von Stereotypen über Berufe und Studiengänge zu informieren. Hier und heute haben wir die Studierenden von morgen erreicht“, erklärte Stephanie Justrie, eine der Organisatorinnen des Ada-Lovelace-Projekts.

KI Thema in gleich mehreren spannenden Workshops

Die Schülerinnen konnten unter anderem an Workshops über die faszinierende Welt der Mathematik und über die Grundlagen von Künstlicher Intelligenz (KI) teilnehmen. Was KI kann (und was nicht), wie maschinelles Lernen funktioniert und wie ChatGPT unser (Schul-)Leben revolutioniert, war gleich in mehreren Workshops Thema. Einige Teilnehmerinnen verbrachten zudem einen spannenden Vormittag in der institutseigenen Physik-Werkstatt und lernten neue Fertigkeiten rund um das Thema Löten kennen. Besonders begehrt war zudem der Kurs „Ozeanheldinnen: KI für saubere Meere“, in dem die Teilnehmerinnen einer KI beibringen konnten, was im Ozean Müll ist und was nicht.

Die Jungs konnten sich derweil unter anderem in einem Marketing-Workshop mit der Frage auseinandersetzen, wie man Produkte eigentlich richtig vermarktet. In einer anderen Veranstaltung unter dem Motto "SOZIOLOGIEMEETSTIKTOK" setzten sich die Teilnehmer mit dem Einfluss sozialer Medien auf den Alltag und die sozialen Beziehungen auseinander.

Dass Mathematik weder langweilig noch besonders schwierig ist, erfuhren 15 Teilnehmerinnen in einem Workshop, der drei mathematische Gebiete behandelte, die in der Schule praktisch nicht vorkommen: Kryptographie, Graphentheorie und Spieletheorie. Gemeinsam wurden Anwendungen und Bezüge zum Alltag der Mädchen und jungen Frauen entdeckt und mathematische Modelle begreifbar gemacht.

Seit mehr als 20 Jahren organisiert das Ada-Lovelace-Projekt den Girls‘ Day (und im dritten Jahr den Boys‘ Day) und hat es sich seitdem zur Aufgabe gemacht, Mädchen und jungen Frauen einen kreativen Raum des „Sich-Ausprobierens“ zu schaffen, in dem sie noch immer männerdominierte MINT-Bereiche erkunden können. Dabei werden ihnen Mitarbeiterinnen und Mentorinnen, – Studentinnen der Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften oder Technik – als Rollenvorbilder zur Seite gestellt.

Aus aktuellen Befragungen der Teilnehmenden am bundesweiten Aktionstag gehen sowohl die Wirkung als auch die Wichtigkeit der Aktionstage für die Jugendlichen hervor. Mit 78 Prozent der befragten Schülerinnen und 83 Prozent der Schüler geben ein Großteil der Befragten an, ein Tagespraktikum sei für sie (sehr) hilfreich, um sich über Berufe und die Arbeitswelt zu informieren. Rund zwei Drittel der befragten Jugendlichen gaben sogar an, der Girls' Day und Boys' Day habe ihnen konkret dabei geholfen, eine bessere Vorstellung davon zu bekommen, was sie später beruflich machen wollen. 

Informationen zum Zukunftstag 

Der Girls´ Day wurde 2001 ins Leben gerufen, um Mädchen ab den weiterführenden Schulen die Möglichkeit zu geben, ihre Fähigkeiten im MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) zu testen und neue Berufsfelder für sich zu erschließen. Das Ada-Lovelace-Projekt an der Universität in Koblenz unterstützt diese Initiative bereits seit 2002 und bot in diesem Jahr bereits zum dritten Mal auch Jungs und jungen Männern die Gelegenheit, in Studien- und Berufsfelder zu schnuppern, die überwiegend von Frauen gewählt werden.

Informationen zum Ada-Lovelace-Projekt

Das Ada-Lovelace-Projekt wurde 1997 auf Initiative des rheinland-pfälzischen Ministeriums für Bildung, Frauen und Jugend (MBFJ) an der Universität Koblenz ins Leben gerufen. Seitdem engagieren sich Studentinnen und seit 2000 auch weibliche Auszubildende als Mentorinnen im Ada-Lovelace-Projekt, die von Beginn an durch Trainings bei Ihrer Tätigkeit unterstützt werden. Die Mentorinnen informieren Schülerinnen über Studien- und Ausbildungsmöglichkeiten und erzählen von ihrem eigenen Weg. In Workshops und Arbeitsgemeinschaften arbeiten die Mentorinnen mit den Schülerinnen an konkreten technischen und naturwissenschaftlichen Aufgabenstellungen und fördern so das Selbstvertrauen der Mädchen im MINT-Bereich.

Mittlerweile verfügt das Ada-Lovelace-Projekt über zehn Hochschulstandorte in ganz Rheinland-Pfalz (davon zwei in Koblenz an Universität und Hochschule) mit ca. 150 aktiven Mentorinnen. Das Ada-Lovelace-Projekt wird kofinanziert durch den Europäischen Sozialfonds Plus, das rheinlandpfälzische Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration sowie das Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit RLP.

Die Campus-Rallye führte die Schülerinnen unter anderem ins Gewächshaus der Universität. Bild: Felix Schlief/Universität Koblenz

Planen, Berechnen und Konstruieren: Schülerinnen erfahren, wie sie eine eigene komplett begehbare Brücke bauen können. Bild: Felix Schlief/Universität Koblenz

Besonders begehrt war der Kurs „Ozeanheldinnen: KI für saubere Meere“, in dem die Teilnehmerinnen einer KI beibringen konnten, was im Ozean Müll ist und was nicht. Bild: Felix Schlief/Universität Koblenz

Coden und programmieren lernen mit dem Mikrocontroller Calliope mini. Bild: Felix Schlief/Universität Koblenz

Zwei Mini-Dinosaurier aus dem 3D-Drucker. Bild: Felix Schlief/Universität Koblenz

Datum der Veröffentlichung
Fachliche AnsprechpartnerinDipl.-Päd. Stephanie Justrie
Universität Koblenz Universitätsstraße 1 56070 Koblenz
justrie@uni-koblenz.de02612871938
PressekontaktChristoph Asche
Referent Kommunikation Universität Koblenz Universitätsstraße 1 56070 Koblenz
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