Gewinner der Krise? Algenblüten als Indikator des globalen Wandels - Öffentlicher Vortrag zur Umhabilitierung von PD Dr. Julia Kleinteich an der Universität Koblenz

PD Dr. Julia Kleinteich, hier beim Messen vor dem Silvretta-Gletscher in der Schweiz, wird künftig an der Universität Koblenz lehren. Bild: Charlotte Wenner
PD Dr. Julia Kleinteich, hier beim Messen vor dem Silvretta-Gletscher in der Schweiz, wird künftig an der Universität Koblenz lehren. Bild: Charlotte Wenner
Phänomene, Ursachen und Auswirkungen unterschiedlicher Algenblüten wird PD Dr. Julia Kleinteich, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Bundesanstalt für Gewässerkunde, am Mittwoch, 31. Januar 2024, ab 16 Uhr in einem öffentlichen Vortrag in Raum G 310 an der Universität Koblenz vorstellen. Sie wird zudem diskutieren, ob Algenblüten tatsächlich als Gewinner der globalen Krisen gesehen werden können.

Der Vortrag wird anlässlich der Umhabilitierung von PD Dr. Julia Kleinteich von der Universität Tübingen an die Universität Koblenz stattfinden. Mit der Umhabilitierung wird die Biologin die Lehrbefugnis an der Universität Koblenz erhalten und im Rahmen des neuen Studiengangs Gewässerkunde und Wasserwirtschaft, den die Universität Koblenz, die Bundesanstalt für Gewässerkunde und die Hochschule Koblenz gemeinsam anbieten, an der Universität Lehrveranstaltungen im Fach Gewässerkundliche System- und Datenanalyse sowie zu gewässerökologischen Themen anbieten.

Ihr Vortrag im Rahmen der Umhabilitation rekurriert auf die Blaualgen-Blüten in der Mosel sowie auf die sogenannte Oder-Katastrophe: Im Sommer 2022 verursachte das starke Wachstum der Alge Prymnesium parvum ein massenhaftes Fischsterben im Fluss Oder mit weitreichenden ökologischen, wirtschaftlichen und politischen Konsequenzen. Die Blaualgen-Blüten in der Mosel sowie die Oder-Katastrophe stehen exemplarisch für eine Reihe von Ereignissen, bei denen Algenblüten die negativen Auswirkungen des globalen Wandels für die Wasserqualität anzeigen. Die übermäßige Anreicherung von Nährstoffen im Gewässer ist ein lang bekanntes Phänomen, hinzu kommen seit den vergangenen Jahren die Auswirkungen des Klimawandels sowie weitere Faktoren, wie die Veränderung der terrestrischen und aquatischen Biodiversität.

Algen, unter die sowohl einzellige Mikroorganismen wie Cyanobakterien als auch marine Makroalgen fallen, profitieren oft von nährstoffreichen, warmen und teilweise artenarmen Bedingungen. Der scheinbare weltweite Anstieg von Algenblüten in den vergangenen Jahren könnte somit Algen zu Gewinnern der globalen ökologischen Krisen erklären. Oft sind die Zusammenhänge aber komplex und von mehreren Faktoren abhängig.

Weitere Informationen finden sich unter:

Untersuchungen zum Fischsterben in der Oder im August 2022. Koblenz,

Bundesanstalt für Gewässerkunde, Bericht BfG-2143. DOI:

10.5675/BfG-2143

Datum der Veröffentlichung
Fachliche AnsprechpartnerinPD Dr. Julia Kleinteich
Bundesanstalt für Gewässerkunde Referat U2 Am Mainzer Tor 1 56068 Koblenz
E-Mail: kleinteich@bafg.deTel.: 0261 1306 5150
PressekontaktDr. Birgit Förg
Universität Koblenz Universitätsstraße 1 56070 Koblenz
E-Mail: birgitfoerg@uni-koblenz.deTel.: 0261 287 1766