Denkmalpflege

Denkmalpflege

Kent

Kunstgeschichte und Kunstvermittlung & Geschichte

Wahlfach: Geschichte

Wie ging es für Sie nach dem Bachelor-Abschluss weiter?

Nach dem Bachelorstudium habe ich den Masterstudiengang „Denkmalpflege“ in Bamberg absolviert, anschließend wurde ich Mitarbeiter bei einem Landesamt für Denkmalpflege.

Wenn Sie berufstätig sind: In welcher Branche arbeiten Sie und was sind Ihre Tätigkeiten?
Zu meinen Aufgaben gehört es, Objekte gemäß den Bestimmungen des Denkmalschutzgesetzes auf ihren Denkmalwert zu prüfen. In der Praxis handelt es sich dabei überwiegend um historische Gebäude, jedoch auch Kleindenkmale wie Grenzsteine und Wegekreuze. Objekte, die als schützenswert erkannt wurden, sind dabei in ihrem Schutzumfang textlich und kartographisch präzise zu definieren, damit das jeweilige Denkmal mit seiner Substanz, seinem Erscheinungsbild und seiner individuellen Bedeutung erhalten bleiben und der Öffentlichkeit vermittelt werden kann. Sehr spannend ist dieser Beruf auch durch regelmäßige Dienstreisen, den Bürgerkontakt und die Möglichkeit, mittels eigener Forschungen die Kenntnisse über die Denkmäler zu vertiefen.

Welchen Masterstudiengang haben Sie ausgewählt und welche Themen beinhaltet er?


Der Masterstudiengang Denkmalpflege vereint die unterschiedlichen Themenfelder Denkmaltheorie, Bauforschung, Restaurierungswissenschaften und Denkmalrecht. Die angebotenen Lehrveranstaltungen bieten reichlich Abwechslung und enthalten einen hohen Praxisanteil, etwa durch Exkursionen, die Arbeit in Laboren oder die Anwendung fachbezogener Techniken und Verfahren (z. B. Handaufmaße, Photogrammetrie, Dendrochronologie, Rasterelektronenmikroskopie, Kommunale Denkmalkonzepte). Dadurch werden die Studierenden, die hinsichtlich ihres Bachelors über unterschiedliche Vorbildung verfügen (zumeist aus den Fächern Kunstgeschichte, Geschichte, Archäologie, Architektur oder Bauingenieurwesen), auf einen gemeinsamen Wissenstand gebracht, spezialisieren sich aber dennoch durch die Wahl individueller Schwerpunkte.

Wie spiegeln sich die Inhalte Ihres Zwei-Fach-Bachelor-Studiums in Ihrem aktuellen Arbeits-/Studienalltag wider?
Die Inhalte meines Bachelorstudiums sind in meinem Beruf wesentliche Grundlage. Architektur und ihre Ausstattung müssen regelmäßig historisch und stilistisch eingeordnet (zu anderen Beispielen in Bezug gesetzt), datiert, unter Verwendung der Terminologie beschrieben und erforscht werden. Die Kenntnis der fachspezifischen Methoden und Übung in den Hilfswissenschaften – etwa der Arbeit in Archiven und dem Lesen historischer Schriften (Paläographie) – helfen dabei regelmäßig, sich in neue Themen einzuarbeiten.

Inwiefern sind die Inhalte des Profilbereichs für Ihre aktuelle Beschäftigung relevant und haben Sie darauf vorbereitet?

Sehr gewinnbringend war mein mehrmonatiges Praktikum im Bundesarchiv in Koblenz, da ich hierüber die Abläufe in einer Behörde kennengelernt habe. Doch auch alle anderen Inhalte des Profilbereichs haben ihre Berechtigung: Beispielsweise sind die in den Workshops vermittelten Fähigkeiten (etwa wissenschaftliches Schreiben) in den meisten beruflichen und außerberuflichen Situationen hilfreich. Das Studium Generale kann sehr inspirierende Eindrücke hinterlassen, indem man sieht, mit welchen Inhalten und auf welche Weise andere Disziplinen arbeiten. Oft ergeben sich aus den Schnittmengen unterschiedlicher Fächer sehr interessante Untersuchungsfelder (z. B. für Abschlussarbeiten) und im späteren Berufsleben erhöht sich die Qualität der geleisteten Arbeit und der Ergebnisse, wenn man zuvor über den Tellerrand geschaut hat und Aspekte aus anderen Disziplinen sinnvoll einbringen kann.

Was möchten Sie zukünftigen Absolvent*innen mit auf den Weg geben?


Der folgende Rat klingt nach einer Plattitüde, ist meines Erachtens aber der wichtigste: Man sollte sein Studienfach so wählen, dass dessen Inhalte wirklich den eigenen Interessen entsprechen und das Herz dafür schlägt – weniger also aus ‚abgeklärten‘ Gründen wie Verdienstaussichten oder gar äußeren Drucks. Im Falle des Zwei-Fach-Bachelors gilt das gleich doppelt, ist dann aber durch die gebotene Abwechslung und die weiteren Optionen im späteren Berufsleben zusätzlich bereichernd. Bei der Wahl der Studienfächer ist ein weiterer Tipp, sich die Vita von Personen anzusehen, deren Beruf man interessant findet. Gerade bei geisteswissenschaftlichen Fächern kann man manchmal erstaunt darüber sein, welche Möglichkeiten und Branchen sich durch sie öffnen.